Christoffel van den Berghe
BLUMENSTRAUSS IN EINER GLASVASE
Öl auf Kupfer. 23 x 17,5 cm.
Christoffel van den Berghe ist ein holländischer Maler, über dessen Leben wenig bekannt ist. Er war möglicherweise Schüler von Ambrosius Bosschaert d. Ä., scheint aber auch die Werke Jan Brueghels d. Ä. gekannt zu haben. Denn die klare Ordnung, die Strenge der Komposition, das ausgewogene Verhältnis von Blumenstrauß und Glasvase, die Wahl der Blumen und deren gleichmäßig im Licht stehende Schilderung, die unser Bild kennzeichnet, geht eher auf die Blumenstücke Jan Brueghels d. Ä. aus dem zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zurück als auf die bewegteren Schilderungen von Ambrosius Bosschaert. Klaus Ertz arbeitet in seinem Gutachten die flämische Komponente im Werk van den Berghes heraus und stützt sich dabei u. a. auf einen Vergleich mit Jan Brueghels "Stillleben mit Blumenstrauß" im Frankfurter Städel.
Von der manieristischen Überfülle des frühen 17. Jahrhunderts weit entfernt, könnte sich dies Bouquet doch in keiner Vase halten. Dieses Blumenbild ist nicht Abbild der Realität, sondern reine Malerei, beladen mit symbolischen Gehalten in dem Schmetterling oder der Fliege, Motive die auf Vergänglichkeit und Neubeginn zugleich hindeuten. Die hier gemachten Beobachtungen finden sich wieder in einigen wenigen signierten Stillleben von Christoffel van den Berghe, allen voran einer kleinen Kupfertafel in der J. G. Johnson Collection in Philadelphia (W. Bernt, Bd. I, Abb. 109).
Werke dieses Malers tauchen nur selten auf dem Markt auf.
Zertifikat
Klaus Ertz, 10. Oktober 1997.
Provenienz
Belgische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. Walther Bernt: Die Niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts, München 1969, Bd. I, Abb. 109.
Ausstellung
Singer Museum Laren: Kunstbesitz Rondom Laren, 1958, Nr. 72 (als Ambrosius Bosschaert).