Vintage, Gelatinesilberabzug auf Agfa-Brovira-Papier. 18 x 17,5 cm (18,8 x 18,4 cm). Im unteren Bildrand rechts mit Bleistift monogrammiert HH. Rückseitig mit Bleistift beziffert 3a und B.
Die gebürtige Stuttgarterin Hedda Hammer arbeitete nach ihrem Studium an der „Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie“ zunächst als Assistentin von Adolf Lazi. Angesichts des politischen Klimas in Deutschland bewarb sie sich im Jahr 1933 auf die Anzeige eines Photostudios in Peking, dessen Leitung sie bis 1938 übernahm. Während dieser Zeit bei „Hartungs Photo Shop“ und in den folgenden Jahren, die sie als freischaffende Photographin bis zu ihrer Heirat 1946 in Peking verbrachte, entstanden mehrere tausend Photographien, die das Leben im kulturellen Zentrum Chinas dokumentieren. Ihre Aufnahmen von alltäglichen Straßenszenen in Peking und Umgebung, Tempelarchitekturen, religiösen Zeremonien und traditionellem Kunsthandwerk fanden Eingang in zahlreiche Publikationen über China. Die bildnerische Qualität der Aufnahmen und der sich in ihnen mitteilende offene Blick der Europäerin auf eine ihr bis dahin fremde Gesellschaft, der vor allem in den Portraits zutage tritt, machen Hedda Hammer Morrisons Photographien zu bemerkenswerten Zeugnissen der chinesischen Kultur jener Jahre. Originalabzüge ihrer Motive vertrieb sie einzeln oder in Form von thematisch zusammengestellten Alben. Ein umfangreiches Konvolut an Abzügen und Negativen ist heute in der Harvard-Yenching Library in Cambridge, USA untergebracht und online einsehbar.
Literaturhinweise
Hedda Morrison, A photographer in old Peking, Oxford 1985; Hedda Morrison, Travels of a photographer in China, Oxford 1987.