Abraham Janssens - DIANA UND NYMPHEN MIT JAGDBEUTE - image-1

Lot 1043 Dα

Abraham Janssens - DIANA UND NYMPHEN MIT JAGDBEUTE

Auktion 969 - Übersicht Köln
20.11.2010, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 48.000 € (inkl. Aufgeld)

Abraham Janssens

DIANA UND NYMPHEN MIT JAGDBEUTE

Öl auf Papier, alt auf Eichenholz aufgezogen. 32,2 x 24,5 cm.

Abraham Janssens hielt sich 1598 in Rom auf, zurückgekehrt nach Antwerpen trug er die frühesten Einflüsse der Malerei Caravaggios in die flämische Malerei. In die Jahre seiner produktivsten Arbeitsperiode von 1600 bis 1615 ist auch das vorliegende kleinfomatige Werk zu setzen. Es zeigt als zentrale Figur die Jagdgöttin Diana in Halbfigur nach links gewandt, die Jagdhunde vor ihr streichelnd hält sie den Bogen in ihrer rechten Hand. Sie wird von drei Nymphen begleitet, die sie in einer dicht gedrängten Komposition und von der Hauptfigur überschnitten umstehen. Der Vordergrund wird von der Darstellung der Jagdbeute eingenommen, die sich in ihrer überaus feinen malerischen Ausführung und in ihrem bunten aber eher dunklen Kolorit harmonisch in die Gesamtgestaltung einfügt.
Dieses kleinformatige Gemälde von Abraham Janssens ist eine stark verkleinerte exakte Wiederholung seines Gemäldes "Diana und Nymphen mit Jagdbeute", das sich heute in der Alten Pinakothek in München befindet (Inv. Nr. 13111, Öl auf Holz, 122,5 x 93,7 cm) und das von Müller Hofstede in die Jahre um 1609 datiert wird. Eine weitere eigenhändige jedoch auf Kupfer gemalte kleinformatige Wiederholung wird in Kansas City im Nelson-Atkins Museum of Art (Inv. Nr. F99-3 / 40, 31, 5) aufbewahrt. Diese eigenhändigen Wiederholungen sind im Gesamtwerk Janssens nur sehr selten anzutreffen; das Papier als Malgrund unseres Gemäldes stellt eine Ausnahme dar. Joost Vander Auwera, der 2009 in Kenntnis des Originals die Eigenhändigkeit mündlich bestätigt hat, wird unser Gemälde als Werk Abraham Janssens in sein Werkverzeichnis aufnehmen.
Wir danken Professor Joost Vander Auwera (Brüssel) für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.

Provenienz

Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Zu dem vorbildhaften Gemälde in München siehe Justus Müller Hofstede: Abraham Janssens. Zur Problematik des flämischen Caravaggismus. In: Jahrbuch der Berliner Museen, Bd. 13, 1971, S. 208-303, hier S. 254-257, Abb. 24.