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Lot 1268 Dα

Jan Cossiers - DAVID UND ABIGAIL

Auktion 995 - Übersicht Köln
12.05.2012, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 24.400 € (inkl. Aufgeld)

Jan Cossiers

DAVID UND ABIGAIL

Öl auf Leinwand (doubliert). 226 x 164 cm.
J. Cossiers.

Jan Cossiers ist eine bedeutende Figur der Antwerpener Malerschule des 17. Jahrhunderts. Nach seiner Lehre bei Cornelis de Vos hielt er sich 1623-24 in Aix-en-Provence auf, um dann für zwei Jahre in Italien zu bleiben. Danach kehrte er nach Antwerpen zurück, wo er ab 1628 Mitglied der Lukas-Gilde war und 1639-40 sogar ihr Dekan. Cossiers war ein angesehener Maler, der in seiner Heimat schnell prosperierte. In Rom entwickelte Cossiers einen Stil caravaggesker Prägung. Davon zeugen seine Werke der 1620er Jahre, in denen stilistische und thematische Wahlverwandtschaften zum caraveggesken Repertorium offensichtlich sind. In Antwerpen aber unterlag er bald dem Einfluss von Rubens.

Das vorliegende Bild ist eine Neuentdeckung und somit eine Ergänzung zum Werkverzeichnis des Malers. Die Komposition stellt das alttestamentarische Thema des Treffens zischen David und Abigail dar (I Samuel, 25, 17-25). David - der noch nicht gesalbte König Israels, für seinen ruhmvollen Sieg gegen den Riesen Goliath aber bereits bekannt - beschützt mit seinen Knechten die Schäfer eines vermögenden Mannes namens Nabal aus Kaleb. Als Nabal eine Belohnung für die geleistete Hilfe schroff ablehnt, trachtet David danach, sich diese mit Gewalt zu holen. Nabals Frau Abigail erkennt den Fehler ihres Mannes und beschließt den Konflikt selbst zu lösen: "Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf gekochte Schafe und fünf Scheffel Mehl und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud sie auf Esel(...) Da nun Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel und fiel vor David auf ihr Antlitz und beugte sich nieder zur Erde" (I Samuel, 25, 18-19, 23-24). In der Darstellung ist unser Bild mit demjenigen Rubens´ zum gleichen Thema aus den Jahren 1625/28 (Detroit Institute of Arts) eng verwandt. Die Komposition erinnert aber auch an Rubens´ Bild „Jacob und Esau“ aus den 1620er Jahren (Schloss Schleissheim). Bekanntlich hat der späte Cossiers gelegentlich thematisch und kompositorisch auf frühere Rubens-Vorbilder zurückgegriffen. Im Kolorit jedoch unterscheidet er sich durch die dunklere, ernste Farbskala, die geprägt wird von grauen, schwarzen und ockerfarbenen Tönen.
Wir danken Herrn Prof. Hans Vlieghe für seine Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes

The present painting is a recent discovery and therefore an addition to the catalogue raisonne of the painter. The composition illustrates the theme from the Old Testament on the meeting between David and Abigail (I Samuel, 25, 17-25). David -not yet anointed as King of Israel, but known for his famous victory over the giant Goliath .- with his servants protects the shephards of a wealthy man, Nabal from Kaleb. When Nabal refuses to pay for these services, David considers how to obtain this by forte. Nabal's wife Abigail recognises her husband's mistakes and decides to solve
the conflict herself: "Abigail hurried to take two­hundred loaves of bread and two pitchers of wine and five prepared sheep and five bushels of flour and one­hundred raisin loaves and two hundred fig cakes and loaded them unto donkeys... When Abigail saw David, she quickly descended from the donkey and fell with her face down before David and bent close to the earth" (I Samuel, 25, 18-19, 23-24). Our painting is closely related to Rubens' work on the saure subject from the years 1625/28 (Detroit Institute of Arts). The composition also reminds of Rubens' painting "Jacob abd Esau" from the 1620's (Schloss Schleissheim). It is known that Cossiers later made use of the themes and compositions of early Rubens works. The colouring, however, is differentiated by a darker, more serious colour suffusion, accentuated by grey, black and ochre shades.
We thank Prof. Hans Vlieghe for his assistance in the catalogisation of this painting.

Provenienz

Belgischer Privatbesitz.