Giovanni Domenico Tiepolo - DER HEILIGE ANTONIUS MIT DEM CHRISTUSKIND - image-1

Lot 1358 Dα

Giovanni Domenico Tiepolo - DER HEILIGE ANTONIUS MIT DEM CHRISTUSKIND

Auktion 995 - Übersicht Köln
12.05.2012, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 27.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 34.160 € (inkl. Aufgeld)

Giovanni Domenico Tiepolo

DER HEILIGE ANTONIUS MIT DEM CHRISTUSKIND

Pinsel und Feder in Braun. 25,3 x 17,6 cm.
Dom. Tiepolo f.

Oben links: 34.
Diese Zeichnung gehört zu einer Reihe von über 100 Blättern Giandomenico Tiepolos zu dem Thema "Heiliger Antonius mit dem Christuskind". Sie stehen in Verbindung mit dem ovalen Deckenbild seines Vaters Giovanni Battista für die Kirche San Pascual Bailón in Aranjuez, das sich heute im Prado befindet. Es ist das allerletzte Werk Giovanni Battista Tiepolos, der 1771 in Madrid starb.
1662 war Giovanni Battista Tiepolo mit seinen Söhnen Domenico und Lorenzo im Auftrag von Karl III. nach Spanien gekommen. Nach seinem Tode kehrten die Söhne nach Venedig zurück.
Unser Blatt zeichnet sich durch die festere, im Vergleich zu Giambattista deutlich konturiertere Handschrift des Domenico aus, folgt jedoch noch der Tradition des "soto e su", der Untersicht, die in der venezianischen Malerei des Settecento ihre letzte Blüte erlebte. Anton Raphael Mengs - im Madrid seiner Zeit eine einflussreiche Künstlerpersönlichkeit - lehnte sie radikal ab. Damit hat er entscheidend dazu beigetragen, dass die Kunst Tiepolos für fast ein Jahrhundert missachtet wurde.
Weitere Varianten unserer Zeichnung befinden sich in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, in der Albertina in Wien und im Kupferstichkabinett Dresden sowie einigen Privatsammlungen. Fast alle haben links oben eine Nummer und sind mit "Dom. Tiepolo f." signiert. Sie werden allesamt um 1770 datiert (Ausst.-Kat. Stuttgart S. 63-68).

Provenienz

Spanische Sammlung.

Literaturhinweise

James Byam Shaw: The Drawings of Domenico Tiepolo, London 1962, S. 34-35, Abb. 27. - Ausst.-Kat. "Tiepolo. Zeichnungen von Giambattista, Domenico und Lorenzo Tiepolo aus der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, aus württembergischen Privatbesitz und dem Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg", Stuttgart 1970.