Friedrich Nerly - THORVALDSEN A ROMA - image-1

Lot 1502 Dα

Friedrich Nerly - THORVALDSEN A ROMA

Auktion 995 - Übersicht Köln
12.05.2012, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 32.940 € (inkl. Aufgeld)

Friedrich Nerly

THORVALDSEN A ROMA

Feder in Schwarz, Pinsel in Grau und Braun, auf dünnem Karton montiert. 29 x 37 cm.
F. Nerly f. Rom 1833.

Der in Erfurt geborene Friedrich Nerly (eigentlich Nehrlich) kam 1828 mit Friedrich v. Rumohr nach Rom. Hier lebte er bis 1835, um sich dann in Venedig niederzulassen. Nerly gehört zu jenen deutschen Künstlern, die bis zu ihrem Lebensende in Italien blieben und deren Werk im weitesten Sinne um die italienische Landschaft bzw. Vedute kreist.

Unser Blatt aber hat einen anderen Charakter. Es zeigt ein Gespann von sechs Ochsen, das bei dem Transport eines riesigen Steinblocks unter seiner Last zusammenbricht. Drei Männer treiben die Tiere erbarmungslos an: einer vorne, ein anderer hinten und ein dritter, bequem auf dem Stein sitzend und mit Proviant versorgt, mit einem spitzen Stock von oben. Diese Szene und der Schriftzug auf dem Stein, der dem Blatt seinen Titel gibt, kann wohl nur als Kritik an den ruhmreichen Künstler Thorvaldsen verstanden werden.

1833 befand sich 65jährige Däne auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Das kühle Temperament, die nüchterne Empfindung und die formale Strenge seines epochemachenden Stils, den seine Zeitgenossen - und bedeutende Auftraggeber wie Ludwig I. von Bayern, Eugène Beauharnais oder der Kardinal Ercole Consalvi - als klassisch-erhaben empfanden, entsprach offensichtlich nicht mehr den Vorstellungen von Friedrich Nerly und damit derjenigen einer jüngeren Künstlergeneration, die unter dem Begriff Romantiker zusammengefasst wird.

Provenienz

Deutscher Privatbesitz