Art of Africa, the Pacific and the Americas - Hochrangige Sammlung von Seymour und Alyce Lazar und die Sammlung von John Hewett

Diese Lempertz-Auktion am 1. Februar 2023 umfasste 217 Lose, die meisten aus Afrika und dem Pazifik. Die Versteigerung war eine der besten Lempertz-Auktionen mit Kunst aus Afrika und Ozeanien. Außergewöhnlich erfolgreich waren die 159 Lose aus der Sammlung von Seymour und Alyce Lazar. Die Bieter kamen aus aller Welt, aus Polynesien, Afrika, USA, Canada, Australien und natürlich Europa, wobei die Online-Gebote wieder einen steigenden und bedeutenden Anteil aufwiesen. Der Gesamtumsatz betrug 1, 257 Mio. Euro und damit nahezu das Dreifache des letztjährigen Ergebnisses. Das Ergebnis war ein white glove sale. Lempertz hat eine Marktführerschaft für Werke aus Ozeanien und sich dafür weltweit einen Namen gemacht.

Die Auktion umfasste 159 Lose aus der bekannten und bedeutenden Sammlung von Seymour und Alyce Lazar. Seymour Lazar aus Palm Springs war ein erfolgreicher Anwalt der Unterhaltungsbranche, der zum Aktienhändler und mutigen Investor wurde und in den 1960er Jahren mit dem Sammeln begann. Zu seinen Freunden und Kunden zählte er Lenny Bruce, Miles Davis, Alan Ginsberg, Maya Angelou und den Verfechter psychedelischer Drogen Timothy Leary. Er liebte es, große Serien von Objekten zusammenzustellen – Keulen, Kämme, Löffel usw. Viele davon erwarb er bei Händlern wie seinem langjährigen Freund Peter Adler in London, viele auch bei Auktionen. Zu den Namen, die unter den verschiedenen Provenienzen der Objekte aufgeführt sind, gehören einige der berühmtesten Namen aus der Geschichte des Sammelns afrikanischer und ozeanischer Kunst – Generalleutnant Pitt Rivers, Harry Beasley, Helena Rubinstein, Klaus Perls, J.J. Klejman, Morris Pinto, Ernst Heinrich, Harold Rome, Stéphen Chauvet, Henri Kamer und Ben Heller.

Um eine mit € 4/6.000 bewertete weibliche Figur der Mossi musste ein französischer Sammler lange kämpfen, um sie erst für € 50.400 übernehmen zu können (Lot 27). Sie wurde damit zu einem Highlight der Auktion. Eine ebensolche Steigerung und dasselbe Ergebnis erlebte eine weibliche Figur aus Südost-Afrika, bei der sich ein amerikanischer Sammler gegen zahlreiche Gegenbieter durchsetzen musste (Lot 50, € 4/6.000). Zu einem weiteren Höhepunkt wurde eine auf € 6/8.000 geschätzte, 157,5 cm große Abelam-Figur aus Papua-Neuguinea. Ein amerikanischer Sammler konnte sie erst bei € 40.000 übernehmen (Lot 114). Erheblich stieg auch eine Maske aus Neubritannien. Ein französischer Sammler trieb sie von € 5/8.000 bis auf 41.600 (Lot 91).

Zu den Highlights gehörte auch eine seltene Figur aus Neukaledonien, die sich früher in der Sammlung des Künstlers Feliks Topolskibefand. Ein französischer Privatsammler erwarb sie nun für € 31.500 (Los 73, € 15/20.000). Derselbe Sammler ersteigerte auch weitere Objekte aus Neukaledonien, darunter die hölzerne 183 cm große Zierspitze eines Hauses, die er von € 8/12.000 auf € 35.300 hob (Lot 70). Aus der Demokratischen Republik Kongo stammte ein Hocker der Luba, der für € 25.200 in die Hände eines französischen Sammlers überging (Lot 43, € 10.000). Für € 30.200 ging ein Hocker der Songye aus demselben Land in eine portugiesische Sammlung (Lot 45, € 15.000). Auch eine schöne Pende-Maske stammte von dort und befand sich einst in der Sammlung von Saul und Marsha Stanoff, Tarzana, CA. Ein französischer Sammler setzte € 20.200 ein (Lot 39, € 5/8.000).

Alle diese Objekte stammten aus der Lazar-Sammlung.

Zu einer Gruppe schöner Masken und Artefakte aus dem Kongo gehörte schließlich eine außergewöhnlich alte und seltene weibliche Ngady amwaash-Maske der Kuba, die in den 1970er Jahren von der Antwerpener Händlerin Nadya Levi erworben wurde. Dieser Maskentyp kommt von den drei königlichen Masken, die von den Kuba ausgeführt wurden; er stammt aus der Ersten Dynastie und wurde von Königin Ngokadi in Auftrag gegeben, die die Rolle der Frauen aufwerten wollte. Ein französischer Sammler investierte € 25.700 für die aus einer belgischen Sammlung stammende Maske (Lot 167, € 20.000).

Die nächste Auktion mit Kunst aus Afrika und Ozeanien wird am 10. Mai, wie stets, bei Lempertz in Brüssel stattfinden.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter 0221/92 57 29–30 gerne zur Verfügung.

Edgar Abs
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit
Köln,  6. Februar 2023