Bill Brandt
Geburtsdatum/-ort
3. Mai 1904, Hamburg, Deutschland
Todestag/-ort
20. Dezember 1983, London, Vereinigtes Königreich

Bill Brandt - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Bill Brandt - London
- Bill Brandt - South London
- Bill Brandt - CAMPDEN HILL
- Bill Brandt - Campden Hill, London
- Bill Brandt - Nude, Campden Hill, London
- Bill Brandt - NUDE IN INTERIOR
- Bill Brandt - Early Morning on the Thames, London Bridge
- Bill Brandt - Selbstportrait im Spiegel, Küste von East Sussex
- Bill Brandt - Perspective of Nudes
Bill Brandt Biografie
Bill Brandt war der vielleicht meistbewunderte britische Fotograf des 20. Jahrhunderts. Bei seiner Arbeit verwischte die Grenze zwischen Kunst und Dokumentation, wurde auch graueste Wirklichkeit zu einer Art von Poesie, ohne dass der Künstler das Gezeigte jedoch beschönigte oder verharmloste.
Bill Brandt - Erfolgreiches Debüt als freier Fotojournalist in London
Bill Brandt wurde am 3. Mai 1904 als Hermann Wilhelm Brandt in Hamburg geboren. Schon als Kind rief man ihn zumeist einfach Bill; später wählte er diesen Spitznamen kurzerhand als Künstlernamen. Als zweiter Sohn des britischen Kaufmannes Louis Brandt, der selbst wiederum über seine Mutter aus der deutsch-russischen Kaufmannsfamilie von Oesterreich stammte, wuchs Bill Brandt mit seinen beiden Brüdern in behüteten Verhältnissen auf. Nach dem Schulbesuch in Deutschland erzwang seine schwächliche Konstitution einen Erholungsurlaub in einem Schweizer Sanatorium; hier fand er schließlich zur Fotografie. Nachdem sich seine Gesundheit gebessert hatte, reiste er über Wien nach Paris, wo er durch Vermittlung des Dichters Ezra Pound kurzzeitig im Pariser Atelier des weltberühmten amerikanischen Fotokünstlers Man Ray arbeitete und mit dessen surrealistischem Kreis in Berührung kam. Im Anschluss zog Bill Brandt weiter nach London, wohin seine Familie aufgrund der sich abzeichnenden Herrschaft des Nationalsozialismus geflohen war.
Fotografische Dokumentation mit künstlerischem Wert
Bill Brandt betätigte sich in London als freier Fotojournalist und erregte Aufsehen mit einer dokumentarischen Bilderserie über den Lebensalltag aller Schichten der englischen Gesellschaft während der Weltwirtschaftskrise. Viele dieser 1936 unter dem Namen The English at Home publizierten Bilder wiesen Einflüsse von Eugène Atget, Brassaï und Henri Cartier-Bresson auf. Ein weiteres Fotoprojekt in ähnlichem Stil mit dem Titel A Night in London schloss sich 1938 an. Bill Brandt erregte mit seiner einzigartigen Art der Fotodokumentation schnell Aufsehen und gehörte bald zu den regelmäßigen Beiträgern von Zeitschriften wie Harper's Bazaar, Liliput und Picture Post. In den späten 1930er Jahren zog er durch Nordengland und dokumentierte schonungslos die Arbeits- und Lebensbedingungen der dortigen Arbeiterschicht. Während des Zweiten Weltkriegs erteilte ihm das britische Innenministerium den Auftrag, fotografische Eindrücke aus den Luftschutzbunkern der Londoner U-Bahn festzuhalten. Gespenstische Faszination eignet den Fotografien, die Bill Brandt von den verwaisten Straßenzügen Londons während der Verdunkelung machte, besondere Popularität erlangte die Aufnahme St. Paul's Cathedral in the Moonlight aus dem Jahr 1942.
Geduldige Suche nach dem gewünschten Bild
Bill Brandt wählte bereits während seiner frühen dokumentarischen Arbeiten für seine Bilder ganz eigene Perspektiven und zeichnete sich durch ein charakteristisches Spiel mit Licht und Schatten aus. Ausführlich beschäftigte er sich auf Anregung seines Freundes Brassaï mit Nachtaufnahmen. Nach dem Krieg hörte Brandt auf, als Fotojournalist zu arbeiten und wandte sich ganz der Kunstfotografie zu. Neben der Landschafts- und Porträtfotografie schenkte er seine Aufmerksamkeit vor allem dem weiblichen Akt, für den er einen originellen und unverwechselbaren Ansatz fand: Die vergrößerten Ausschnitte, wie er sie in seiner Fotoserie Distorsions präsentierte, erinnerten mehr an abstrakte geometrische Formen als an menschliche Körper. Dabei fotografierte der Künstler niemals spontan, sondern bereitete seine Aufnahmen mit Akribie vor, war stets geduldig und ausdauernd auf der Suche nach der besten Perspektive für sein Bild. Für Landschaftsaufnahmen konnte er mitunter monatelang auf die richtige Jahreszeit, das richtige Wetter und die richtigen Lichtverhältnisse warten.
Bill Brandt starb am 20. Dezember 1983 in London.
© Kunsthaus Lempertz
Bill Brandt Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Bill Brandt | London | €8.680 |
Bill Brandt | South London | €3.570 |
Bill Brandt | CAMPDEN HILL | €3.360 |
Bill Brandt | Campden Hill, London | €3.224 |
Bill Brandt | Nude, Campden Hill, London | €3.100 |
Bill Brandt | NUDE IN INTERIOR | €2.760 |