Agnolo Bronzino wurde von Jacopo da Pontormo geprägt
Agnolo Bronzino wurde am 17. November 1503 als Agnolo di Cosimo in Monticelli bei Florenz geboren. Er war der Sohn eines Metzgers, wurde aber aufgrund seiner früh zutage tretenden künstlerischen Begabung zunächst bei dem Florentiner Maler Raffaellino del Garbo (1466–1527) in die Lehre geschickt und im Anschluss bei dem ebenfalls in Florenz ansässigen Manieristen Jacopo da Pontormo (1494–1557). Agnolo Bronzino war 14 Jahre alt, als er Schüler von Pontormo wurde und gestaltete mit diesem zwischen 1522 und 1525 mehrere Fresken in Florenz. Pontormo soll Bronzino als eine auf den Stufen sitzende Kinderfigur in seine Serie über Joseph in Ägypten eingefügt haben, die sich heute in der National Gallery in London befindet. Pontormos Einfluss auf die Malweise und das Kunstverständnis Agnolo Bronzinos waren erheblich und beide arbeiteten nahezu ein Leben lang zusammen. Dieser Umstand erschwerte der Forschung die Zuschreibung einiger Werke erheblich.
Als Hofmaler der Medici verließ er Florenz so gut wie nie
Agnolo Bronzino arbeitete zwei Jahre lang für Francesco Maria I. della Rovere (1490–1538), den ersten Herzog von Urbino aus dem Haus Della Rovere und für dessen Sohn und Nachfolger Guidobaldo II. della Rovere (1514–1574). Im Jahr 1533 ging der Künstler zurück nach Florenz, wo er Hofmaler der Medici wurde. In dem kleinen Kreis der Intellektuellen, Schriftsteller und Künstler, die Cosimo I. de' Medici (1519–1574) um sich geschart hatte, fand der belesene und kultivierte Agnolo Bronzino ein Umfeld, indem er sich angemessen entwickeln und entfalten konnte. Er, der die Werke von Autoren wie Dante Alighieri (1265–1321), Pietro Bembo (1470–1547) und Francesco Petrarca (1304–1374) gelesen hatte, verfasste auch selbst Gedichte und gehörte nicht nur der Sankt-Lukas-Gilde, sondern auch der Florentiner Akademie an. Florenz verließ Agnolo Bronzino selten, mit Ausnahme einer längeren Reise nach Rom, während der er die Kunst von Michelangelo (1475–1564) studierte, und eines Besuchs in Pisa.
Die Porträts gelten als Schlüsselwerke des Manierismus
Agnolo Bronzino wirkte in einer Zeit, als die Florentiner Maler damit begannen, ihre eigene Handschrift zu entwickeln. Bronzino setzte auf starke Kontraste und mitunter leicht überlängte Gliedmaßen, wie bei seinem berühmten Schlüsselwerk des Manierismus, dem Bildnis einer Dame in Rot (ca. 1533), deren Identität bis heute ungeklärt ist. Es ist nur eines von vielen herausragenden Porträts, die Agnolo Bronzino von Mitgliedern der Familie Medici sowie dem Florentiner Adel und zahlreichen Künstlerpersönlichkeiten malte. Sie erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass sie in seiner Werkstatt als Varianten und Repliken vervielfacht wurden, wobei vor allem Alessandro Allori (1535–1607), der Lieblingsschüler und spätere Adoptivsohn des Künstlers, eine tragende Rolle spielte. Neben den begehrten Porträts entstand auch eine ganze Anzahl an religiösen Szenen, vor allem Altarbilder und Fresken, unter anderem für die Kirchen San Lorenzo und Santa Maria Novella in Florenz.
Agnolo Bronzino starb am 23. November 1752 in Florenz.
Agnolo Bronzino - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: