Frans Hals

Frans Hals - Ausbildung in Haarlem, erste Lorbeeren als Porträtmaler

Frans Hals wurde zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen geboren. Der Sohn eines Tuchhändlers emigrierte mit seiner Familie nach Haarlem, als seine Geburtsstadt Antwerpen unter die Herrschaft des Herzogs von Parma geriet. Haarlem wurde ganz und gar zur Heimat von Frans Hals; hier kam sein jüngerer Bruder Dirck Hals zur Welt, der sich später als Maler des Realismus einen Namen machte, und hier erhielt Frans Hals seine grundlegende Ausbildung bei dem aus Westflandern stammenden Maler Karel van Mander. Für das Jahr 1610 ist seine Aufnahme in die Haarlemer Lukasgilde bezeugt. Seine erste Frau Anneke, die er im selben Jahr heiratete, starb bereits 1615 bei der Geburt seines zweiten Sohnes – der sein Leben lang in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen lebende Hals konnte sich nur ein Armenbegräbnis leisten. Dieser Umstand führte sogar zu einem Gerichtsprozess gegen seine Amme, die das Kostgeld für seine Kinder einklagen musste. Ungeachtet dieser Erschwernisse entstanden bereits in dieser Zeit die ersten bedeutenden Werke – eine Serie von Porträts für die Schützengilde von Haarlem.

Frans Hals' Kunst lockte zahlreiche Auftraggeber nach Haarlem

Frans Hals fühlte sich in Haarlem derart heimisch, dass er die Stadt so gut wie nie verließ. Das brauchte er auch nicht, denn Aufträge erhielt er hier mehr als genug: Nachdem Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck binnen eines Jahres gestorben waren, stieg Frans Hals zum wichtigsten Porträtmaler der Niederlande auf. Zu den charakteristischen Eigenheiten seines Stils gehörte eine lockere Pinselführung, die dem Betrachter im Ergebnis eine große Spontanität vermittelte, als habe der Künstler seine Gemälde ganz locker vor sich hin auf die Leinwand geworfen. So verbreitete sich sein Ruhm weit über die Stadtgrenzen hinaus und brachte ihm zahlreiche wichtige Persönlichkeiten als Kunden, darunter der französische Philosoph René Descartes und der Tuchhändler Willem van Heythuysen. Als Porträtist konnte ihm nur Rembrandt das Wasser reichen, sein Name wurde mit Größen wie Vermeer in einem Atemzug genannt.

Federleicht gemalte Bilder von unheimlicher Lebendigkeit

Frans Hals galt bereits zu seinen Lebzeiten als einer der größten Porträtmaler des niederländischen Barock; der Größe seiner Familie – er hatte aus zwei Ehen zehn Kinder – und der allgemein schlechten Bezahlung von Porträtmalern war es geschuldet, dass er trotzdem mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Fünf seiner Söhne schlugen ebenfalls eine Laufbahn als Maler ein, der berühmteste unter ihnen war sein zweitältester Sohn Frans Hals der Jüngere. Zu seinen Schülern zählen so klangvolle Namen wie Adriaen Brouwer, Judith Leyster, Jan Miense Molenaer, Adriaen van Ostade und Philips Wouwerman. Die ungeheure, beinahe unheimlich anmutende Lebendigkeit, die von Bildern wie der berühmten Malle Babbe, der verrückten Barbara, die auch als Hexe von Haarlem bezeichnet wurde, ausgeht, machen den Ruhm Frans Hals' auch für den modernen Betrachter auf Anhieb verständlich.

Frans Hals starb am 26. August 1666 in Haarlem.