Wilhelm Hambüchen

Wilhelm Hambüchen wurde am 8. August 1869 in Düsseldorf geboren. Er besuchte die noch junge Kunstgewerbeschule Düsseldorf, an der er von Fritz Neuhaus (1852–1922), Cornelius Wagner (1870–1956) und Ludwig Heupel-Siegen (1864–1945) unterrichtet wurde. Zuvor hatte er bereits eine Lehre zum Dekorationsmaler abgeschlossen; als solcher arbeitete er eine Zeit lang in Berlin, später fand er eine Anstellung als Bühnenmaler bei der Theatermalerei Hammann in Düren. Als diese 1895 ihren Sitz nach Düsseldorf verlegte, kehrte auch Wilhelm Hambüchen wieder in seine Heimatstadt zurück. Er heiratete die älteste Tochter des Firmenbesitzers und übernahm die Leitung der künstlerischen Belange. In der Folge verantwortete er wichtige Projekte für das Düsseldorfer Stadttheater und das Apollo-Theater sowie für den Zirkus Renz. Bei dieser Gelegenheit traf er auf den Maler Georg Hacker (1865–1945), der bei Max Brückner (1836–1919) gelernt hatte und für die Ausstattungen am Stadttheater zuständig war. Zwischen beiden Künstlern entwickelte sich eine Freundschaft.

Wilhelm Hambüchen unternahm gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Georg Hacker im Jahr 1898 eine Reise nach Belgien. Dieser erste Aufenthalt an der belgischen Küste übte maßgeblichen Einfluss auf seinen weiteren künstlerischen Werdegang aus. Er widmete sich von da an in zunehmendem Maß der Landschaftsmalerei, die er sich weitgehend als Autodidakt aneignete. In den folgenden Jahren besuchte Wilhelm Hambüchen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in jedem Jahr den Badeort Nieuwpoort in Westflandern und tauschte sich dort mit Malerkollegen wie Eugen Kampf (1861–1933), Olof Jernberg (1855–1935), Alfred Bastien (1873–1955), Friedrich Kallmorgen (1856–1924), Gustav Schönleber (1851–1917) und Fritz Westendorp (1867–1926) aus. Die ausgedehnten Studienreisen führten recht bald dazu, dass er seine Anstellung bei der Firma Hammann verlor und den Entschluss fasste, als freischaffender Künstler zu arbeiten. Im Jahr 1902 konnte Wilhelm Hambüchen auf der Deutsch-Nationalen-Kunst- Ausstellung in Düsseldorf seine ersten Erfolge als Kunstmaler feiern.

Wilhelm Hambüchen beteiligte sich fortan an zahlreichen Ausstellungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich Argentinien und sogar in den Vereinigten Staaten. 1904 trat er in den Verein der Düsseldorfer Künstler ein, außerdem gehörte er der Düsseldorfer Künstler-Vereinigung 1899 und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft an, von 1904 bis 1929 auch dem Künstlerverein Malkasten. Er pflegte eine Freundschaft mit Max Clarenbach (1880–1952) und war einer der ersten Maler, die ihre Werke in der neu eröffneten Galerie von Johanna Ey (1864–1947) ausstellen durfte. Nach dem Ersten Weltkrieg waren Studienaufenthalte in Belgien aufgrund der starken antideutschen Ressentiments nicht mehr möglich, so dass er stattdessen Sylt und Baltrum besuchte. Für seine Kunst erhielt Wilhelm Hambüchen Preise und Auszeichnungen, darunter 1908 eine kleine Goldmedaille auf der Großen Berliner Kunstausstellung.

Wilhelm Hambüchen starb am 5. September 1939 in seiner Geburts- und Heimatstadt Düsseldorf. Sein Sohn Georg Hambüchen (1901–1971) trat in die väterlichen Fußstapfen und wurde ebenfalls Maler. Der Jurist und Publizist Ulrich Hambüchen (*1934) ist ein Großneffe des Künstlers.