Simon Hantai

Geburtsdatum/-ort

8. Dezember 1922, Biatorbágy, Ungarn

Todestag/-ort

12. September 2008, Paris, Frankreich

Simon Hantai
Simon Hantai - Ohne Titel (Pliage)

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Simon Hantai Biografie

Simon Hantai gehört zu den wenigen Malern, die ihre Kunst nicht nur um wichtige Werke, sondern um gänzlich neue Techniken bereichern. Mit seiner Erfindung des Leinwand-Faltens, des sogenannten pliage, wurde der ungarisch-französische Meister zu einem der wichtigsten Vertreter der abstrakten Strömung Support/Surface.

Simon Hantai - Bund und Bruch mit den Pariser Surrealisten

Simon Hantai wurde am 8. Dezember 1922 in Biatorbágy, Ungarn, geboren. Im Alter von acht Jahren erblindete er zeitweilig – ein Erlebnis, das ihn stark prägte und sein späteres Verhältnis zur Malerei nachhaltig beeinflusste. Seine charakteristischen und ungewöhnlichen Arbeitsmethoden gingen zum großen Teil auf diese Kindheitserfahrung zurück. In Budapest studierte er eine Zeit lang Kunst bei István Szöny, ehe er im Jahr 1948 nach Frankreich emigrierte. In Paris teilte er sich ein Zimmer mit dem französischen Maler Christian d'Orgeix, der ihm freundschaftlich verbunden war und Einlass in die Kunstwelt verschaffte. Zunächst waren es die Surrealisten um André Breton, die ihn wohlwollend in ihren Kreis aufnahmen. Breton schrieb auch das Vorwort zum Katalog der ersten Ausstellung, die Simon Hantai 1953 in Paris durchführen konnte. Trotzdem kam es schließlich zum Bruch mit den Surrealisten, weil es zu viele unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen gab: über den Ausschluss von Max Ernst sowie über das Verhältnis des Surrealismus zu den Methoden von Jackson Pollock. Letzterer brachte Simon Hantai zu einer umfassenden Beschäftigung mit der Abstraktion, zur gleichen Zeit fühlte der Künstler eine immer stärkere Verbindung zum Katholizismus.

Malen mit geschlossenen Augen

Simon Hantai wurde gemeinsam mit dem tachistischen Maler Georges Mathieu und dem abstrakten Künstler Pierre Soulages zu einem der »konservativen Revolutionäre« der französischen Kunst in den 1960er-Jahren. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern besaßen seine Werke aber durch ihre hellere Farbpalette einen leichteren, optimistischeren Ausdruck, der mitunter bis hinein in eine gewisse Schwerelosigkeit führen konnte. Simon Hantai experimentierte mit zahlreichen Techniken, aber charakteristisch für ihn wurde die von ihm erfundene und für einen großen Teil seiner Werke angewandte Technik des Leinwand-Faltens: Für diese Methode faltete der Künstler die Leinwand und bedeckte sie Farbe, dann öffnete er sie und sah sich einem Kunstwerk aus blanken Flächen und Farbzonen gegenüber. Diese Technik habe den Vorteil, dass man sie selbst mit geschlossenen Augen ausführen könne. Das Malen mit geschlossenen Augen faszinierte Simon Hantai, der aus eigener Erfahrung wusste, wie es sich anfühlte, auf die für Menschen so wichtige Sehfähigkeit verzichten zu müssen.

Gefeierter Documenta- und Biennale-Teilnehmer

Simon Hantai war Teilnehmer und Gegenstand verschiedener wichtiger Ausstellungen. Bereits 1959 nahm er an der Documenta II in Kassel teil, 1984 vertrat er Frankreich auf der Biennale von Venedig. Im Anschluss zog er sich für lange Zeit zurück, ehe er 1998 die Kunstwelt mit einer neuen Werkserie überraschte. Sammlungen seiner Arbeiten finden sich im Musee National d'Art Moderne in Paris, im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, in den Vatikanischen Museen in Rom und im Ludwig Múzeum in seiner Geburtsstadt Budapest.

Simon Hantai starb am 12. September 2008 in Paris. Seine drei Söhne Pierre Hantai, Marc Hantai und Jérôme Haintai sind als Musiker auf die historische Aufführungspraxis spezialisiert.

© Kunsthaus Lempertz

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