Edward Kienholz
Geburtsdatum/-ort
23. Oktober 1927, Fairfield, Washington, Vereinigte Staaten
Todestag/-ort
10. Juni 1994, Sandpoint, Idaho, Vereinigte Staaten

Edward Kienholz - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Edward Kienholz - Ohne Titel
- Edward Kienholz - FOR $ 185.00
- Edward Kienholz - Souvenir from Documenta V Kassel
- Edward Kienholz - Dome Edition Düsseldorf
Edward Kienholz Biografie
Edward Kienholz gilt als Pionier der Installations- und Assemblage-Kunst. Der US-Amerikaner, der sich selbst unter Verweis auf seine fehlende Ausbildung mit viel Koketterie als einfachen Schreiner und Mechaniker zu bezeichnen pflegte, war als Konzept- und Performance-Künstler seiner Zeit voraus.
Edward Kienholz - Aus der Enge des Elternhauses in die Weite der Avantgarde
Edward Kienholz wurde am 23. Oktober 1927 in Fairfield, Washington geboren. Er verbrachte seine Kindheit in ländlicher Umgebung auf einer Weizenfarm im trockenen Osten des Landes und litt unter der Strenge seines Vaters und dem religiösen Eifer seiner Mutter. Auf dem Hof seiner Familie erwarb Edward Kienholz handwerkliche Fähigkeiten wie das Tischlern und das Reparieren von Maschinen, außerdem entwickelte er eine Vorliebe für das Zeichnen. Um der Enge des elterlichen Hauses zu entfliehen, entschloss sich Edward Kienholz zu einem Kunststudium, das er jedoch ohne formellen Abschluss vorzeitig beendete. Auf der Suche nach Orientierung und Sinn hielt sich Kienholz mit einer ganzen Reihe von Gelegenheitsjobs über Wasser, arbeitete als Pfleger in der Psychiatrie, als Caterer, Manager einer Tanzband, Gebrauchtwagenverkäufer, Dekorateur und Staubsaugervertreter. In Los Angeles suchte und fand er nach einigen Wirren Anschluss an die avantgardistische Kunstszene. 1956 eröffnete er seine NOW Gallery, für die Michael Bowen das Firmenschild entworfen hatte.
Raumgreifende Installationen aus Trödel, Fundstücken und Schrott
Edward Kienholz blieb nach seinem abgebrochenen Studium als Künstler ein Leben lang Autodidakt, wurde aber trotzdem zu einem bedeutenden Protagonisten des modernen Kunstbetriebs. Mit Walter Hopps und dessen Frau Shirley Neilsen Blum eröffnete er 1957 die Ferus Gallery, die für nahezu ein Jahrzehnt zu einem Mittelpunkt der avantgardistischen Kunst und Kultur in Los Angeles wurde. Bei seiner künstlerischen Tätigkeit profitierte er von den Schreiner-Kenntnissen, die er auf der Farm seiner Eltern erworben hatte: Zunächst entstanden vor allem Reliefs aus Holz, aber Edward Kienholz ging bald zu dreidimensionalen Arbeiten über, für die er gezielt auf den Trödelmärkten der Stadt nach geeignetem Material suchte. Anfang der 1960er Jahre begann er mit der Konzeption raumgreifender Installationen; diese »Environments« verband er mit Lack und Farbe zu einer Einheit. Sein erstes Projekt dieser Art trug den Namen »Roxy's« und war die Nachbildung eines Bordells in Nevada, das er als Jugendlicher besucht hatte – inklusive einer Jukebox aus den 1930er Jahren und antikem Mobiliar. Die Bordell-Besucher hatte er aus Schrottstücken zusammengesetzt. Kienholz präsentierte dieses Werk 1968 auch in Kassel auf der Documenta 4 und sorgte damit für großes Aufsehen.
Langjährige Zusammenarbeit mit seiner Frau Nancy Reddin
Edward Kienholz widmete sich mit seinen Installationen immer wieder schwierigen und unbequemen Themen: Vergewaltigung, Geburtenkontrolle, Diskriminierung, Bigotterie, Ressourcenverschwendung wurden in seinen Projekten zum Thema. Für Aufsehen sorgte 1968 sein »Portable War Memorial« (»Tragbares Kriegerdenkmal«), für das er amerikanische Nationalikonen wie Uncle Sam kritisch hinterfragte. Bei aller gewollten Provokation verstand sich Kienholz auch meisterhaft auf Imagepflege und Selbstinszenierung. Nach vier gescheiterten Ehen lernte er die Fotografin und Objektkünstlerin Nancy Reddin kennen, mit der er den Rest seines Lebens verbrachte und eng zusammenarbeitete. Kienholz selbst erklärte 1981 offiziell, dass für sämtliche seiner Werke, die seit 1972 entstanden waren, seine fünfte Ehefrau als gleichberechtigte Co-Autorin fungiere – eine außergewöhnliche Entscheidung für die damalige Zeit. Für seine Kunst erhielt Edward Kienholz Preise und Auszeichnungen, darunter 1988 den Arnold-Bode-Preis der documenta – Stadt Kassel.
Edward Kienholz starb am 10. Juni 1994 in Hope, Idaho. Auf eigenen Wunsch wurde er in seinem Auto begraben – samt der Urne mit der Asche seiner Hündin, einer Flasche Rotwein und einem Dollar.
© Kunsthaus Lempertz
Edward Kienholz Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Edward Kienholz | Ohne Titel | €4.960 |
Edward Kienholz | FOR $ 185.00 | €2.142 |
Edward Kienholz | Souvenir from Documenta V Kassel | €1.364 |
Edward Kienholz | Dome Edition Düsseldorf | €952 |