Bart van der Leck

Bart van der Leck - Stipendien und Mäzene ermöglichen den Weg zur Kunst

Bart van der Leck wurde am 26. November 1876 in Utrecht geboren. Als Sohn eines Anstreichers kam er früh mit Pinsel und Farbe in Berührung, doch mangelte es ihm an intellektuellem Zuspruch, da die einfachen Verhältnisse seines Vaterhauses kaum Raum für eine kulturelle Entfaltung boten. Wichtiger als eine Schulbildung schien den Eltern eine handwerkliche Lehre, und so begann Bart van der Leck im Alter von 14 Jahren eine Lehre als Glasmaler in Utrecht. Für den ehrgeizigen jungen Mann bedeutete Malen aber mehr als bloßes Handwerk, und so bemühte er sich um eine künstlerische Ausbildung, die ihm schließlich durch ein Stipendium an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam ermöglicht wurde. Nach seinem Abschluss im Jahr 1904 bemühte sich der Künstler explizit um eigene Konzepte und verweigerte sich den bestehenden Strömungen der niederländischen Malerei. Während seine Werke in der Öffentlichkeit kaum Beachtung fanden und selten auf Ausstellungen zu sehen waren, bildete sich eine kleine Gruppe von Mäzenen, die van der Leck finanziell unterstützten. Seine wichtigste Förderin war die Kunstsammlerin Helene Kröller-Müller, die er 1913 kennenlernte.

Entwicklung vom Impressionismus zur Abstraktion

Bart van der Leck zeigte sich in seinen frühen Jahren stark vom Impressionismus beeinflusst und orientierte sich mit seinem Zeichenstil vor allem an dem Amsterdamer Impressionisten George Hendrik Breitner. Mit seinen Kommilitonen Kees van Dongen und Lodewijk Schelfhout begann er 1907 einen Studienaufenthalt nach Paris, doch trieben ihn die schlechten Lebensbedingungen in der französischen Hauptstadt bereits nach 14 Tagen wieder zurück in die niederländische Heimat. In der Folge änderte sich der thematische Schwerpunkt seines Schaffens: Von jetzt an bemühte er sich, die verbindenden Ähnlichkeiten zwischen Menschen herauszuarbeiten und diese den trennenden Elementen gegenüberzustellen. Auf seinem Weg zur Abstraktion diente ihm auch die ägyptische Kunst, die er in Paris bewundert hatte, als wertvolle Inspiration. Neben der zunehmenden Stilisierung seiner Formsprache verlegte sich Bart van der Leck auch vorwiegend auf die Verwendung von Primärfarben. Diese Entwicklung führte ihn zu seinen zwei berühmtesten Gemälden: De Storm (Der Sturm) und Havenarbeid (Arbeit im Hafen). Beide Werke entstanden 1916 in dem Küstenort Laren.

Prägender Mitbegründer der Bewegung De Stijl

Bart van der Leck gründete in der Künstlergemeinde Laren gemeinsam mit den gleichgesinnten Malern Piet Mondrian und Theo van Doesburg die Kunstzeitschrift De Stijl, für deren zugehörige Malweise er prägend wurde. Es entstanden zahlreiche Bilder, die lediglich aus simplen Grundformen bestanden und sich auf die drei Primärfarben vor einem monochromen Hintergrund beschränkten. Allerdings weigerte sich Bart van der Leck auch hier, ein künstlerisches Dogma zu akzeptieren: Er unterschrieb das Manifest der Bewegung De Stijl nicht und verließ die Gruppe nach etwas mehr als einem Jahr, um sich weiteren Experimenten und Stilversuchen zuzuwenden. Jenseits der Malerei schuf Bart van der Leck in seinem Spätwerk auch Teppich-, Textil- und Keramikentwürfe, wobei er dem abstrakten Stil jedoch treu blieb.

Bart van der Leck starb am 14. November 1958 in Blaricum.