Aquarell und schwarze Kreidezeichnung, mit Kreide umrissen 92 x 112 cm, auf Velin 102,5 x 118,5 cm, unter Glas gerahmt. Oben rechts mit Bleistift numeriert "III 4" und unten "43" sowie rückseitig unten links mit dem blauen Nachlaßstempel ''ESTATE B. v. d. LECK" versehen, darin handschriftlich numeriert "240". - Mit Altersspuren, 3 längere Randeinrisse fachmännisch geschlossen, Randmängel aus konservatorischen Gründen mit Velin verstärkt.
Helene Kröller-Müller war eine der großen Sammlerinnen der Werke Bart van der Lecks. Das Kröller-Müller Museum in Otterlo besitzt allein 42 Gemälde und hunderte von Zeichnungen des in Deutschland kaum bekannten Mitglieds der holländischen De Stijl Bewegung um Piet Mondrian und Theo van Doesburg. In seinen von ihm sogenannten 'mathematischen Bildern' ist wie in der vorliegenden Komposition das Motiv einer Frau mit Kuh weitgehend abstrahiert zu einzelnen geometrischen Formen in den Primärfarben Rot, Gelb und Blau. Erst im distanzierten Betrachterblick fügen diese sich vage zum lebendig realistischen Sujet. Hierin besteht der Unterschied zu Mondrian und den anderen De Stijl-Mitstreitern, die rein gegenstandsunabhängig arbeiteten und deren Kompositionen sich auf Farbe und Struktur stützten.
Die große Papierarbeit war als Studie zu einem heute verschollenen Gemälde gedacht, und die Tatsache, daß Bart van der Leck zudem eine Farblithographie danach arbeitete, zeigt die Bedeutung, die er der Komposition beimaß.
Provenienz
Nachlaß Bart van der Leck; Jan Uffermans, Utrecht
Ausstellung
Utrecht 1919 (Vereeniging voor de Kunst), Tentoonstelling van werken van B. van der Leck, Nr. 61; Ostende 2008 (PMMK Museum voor Moderne Kunst), Vantongerloo (mit rückseitigem Rahmenaufkleber)