Fritz Mackensen

Fritz Mackensen - Kunststudium in Düsseldorf und München

Fritz Mackensen wurde am 8. April 1886 in Greene geboren. Der Sohn eines Bäckermeisters zeigte schon in der Schule ein außergewöhnliches Talent für die bildenden Künste. Weil der Vater früh verstorben war und die Mutter als Näherin und Wäscherin den Lebensunterhalt für die Familie verdienen musste, war an ein Kunststudium kaum zu denken. Der Landschaftsmaler Carl Büttger, der Fritz Mackensen am Herzoglichen Gymnasium Holzminden im Zeichnen unterrichtete, schickte einige Bilder seines Schülers an die Düsseldorfer Kunstakademie, worauf Mackensen eine Freistelle samt kostenfreier Verpflegung erhielt. 1984 begann Fritz Mackensen sein Studium in Düsseldorf, wo er auf Otto Modersohn und Fritz Overbeck als Kommilitonen traf; 1988 wechselte er nach München, um sein Studium bei Wilhelm von Diez und Friedrich August von Kaulbach fortzusetzen. Im Winter 1892/93 war Fritz Mackensen Meisterschüler bei Christian Ludwig Bokelmann in Karlsruhe und Berlin.

Erfolge mit der Worpsweder Künstlerkolonie

Fritz Mackensen reiste 1884 zum ersten Mal nach Worpswede. Die Landschaft um das Moordorf faszinierte ihn und er gründete gemeinsam mit seinem Düsseldorfer Malerfreund Otto Modersohn und dem Münchener Maler Hans am Ende die berühmte Künstlerkolonie Worpswede. Wenige Jahre später gesellten sich Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler zu der kreativen Gemeinschaft. Bei einer gemeinschaftlichen Ausstellung im Münchner Glaspalast erhielt Mackensen 1895 für sein Gemälde Gottesdienst im Freien die Goldmedaille 1. Klasse und trug damit entscheidend zur Bekanntschaft der jungen Künstlerkolonie bei. In der Abgeschiedenheit der Worpsweder Moorlandschaft interessierte sich Fritz Mackensen nicht für die künstlerischen Moden der Zeit, sondern verfolgte seinen eigenen Stil abseits des allgegenwärtigen Impressionismus. Einige Jahre lang brachten ihm seine Gemälde große Bekanntheit und auch einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg ein. Dennoch wünschte sich der Maler nach seiner Heirat eine stärkere finanzielle Absicherung, die er als Professor an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar zu finden glaubte, 1910 stieg er zum Direktor der Schule auf.

Anbiederung an den Nationalsozialismus

Fritz Mackensen geriet durch den Ersten Weltkrieg und die anschließende Inflation in große finanzielle Schwierigkeiten. Während sich ehemalige Weggefährten wie Heinrich Vogeler nach dem Krieg dem Kommunismus zuwandten, neigte Mackensen dem erstarkenden Nationalsozialismus zu. Er trat dem Wehrverband Stahlhelm bei und wurde Mitglied in dem völkischen und antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur. Für den 1. Mai 1937 ist Fritz Mackensens Eintritt in die NSDAP bezeugt. Während sich der heimatverbundene Künstler in zunehmendem Maße für den Nationalsozialismus engagierte und dem NS-Regime als angesehener Künstler galt, musste er 1934 seine geistig behinderte Tochter Alexandra aus einem Pflegeheim in Worpswede holen, um sie vor der drohenden Euthanasie zu bewahren. Noch in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurde Mackensen von Adolf Hitler in die Liste der Gottbegnadeten aufgenommen, was ihn nicht daran hinderte, sich 1947 in einem Brief als Opfer der NS-Diktatur darzustellen. Nach dem Krieg plagten den Künstler erneut Existenzsorgen. Sein Malstil galt als überholt; auch ein Versuch, als Schriftsteller Fuß zu fassen, brachte keinen Erfolg.

Fritz Mackensen starb am 12. Mai 1953 in Bremen.