Edouard Manet wurde von seinen Zeitgenossen belächelt und bewundert, konnte aber zu Lebzeiten trotz einiger Erfolge nie den Ruhmesgrad erreichen, der ihm nach seinem Tod zuteilwurde. Heute gilt der französische Maler als ein Wegbereiter der modernen Malerei.
(...) WeiterlesenEdouard Manet - Freundschaft mit Antonin Proust, Ausbildung bei Thomas Couture
Edouard Manet wurde am 23. Januar 1832 in Paris geboren. Gegen den Willen seines Vaters, des republikanisch gesinnten Richters Auguste Manet, entschied er sich für eine Laufbahn als Künstler. Während seiner Schulzeit fiel er durch schlechtes Betragen und schwache Leistungen auf, war aber bei seinen Mitschülern beliebt und schloss eine lebenslange Freundschaft mit dem späteren Politiker Antonin Proust. Mit Karikaturen seiner Lehrer bewies Manet sein Zeichentalent, worauf ihm sein Onkel Fournier den ersten Zeichenunterricht finanzierte. Nachdem er im Louvre die alten Meister studiert hatte, entschied er sich dennoch zunächst für eine Laufbahn als Marineoffizier. Die Ausbildung führte ihn auf einem Schulschiff nach Brasilien, eine Fahrt, die ein stark beeindruckte und dazu führte, dass er sich doch für eine Laufbahn als Maler entschied – und als solcher häufig Meeresansichten malte. Im Atelier von Thomas Couture, der als fortschrittlicher Künstler galt, lernte Edouard Manet die Malerei und traf dabei neben seinem Freund Proust auch auf den deutschen Maler Anselm Feuerbach.
Studienreisen durch Europa, Suche nach dem eigenen Stil
Edouard Manet störte sich bald an den akademischen Lehrmethoden Coutures und nahm darum zusätzlichen Unterricht an der Académie Suisse. Sein Vater finanzierte ich einige Auslandsreisen, die er zum Besuch der europäischen Kunstmetropolen Amsterdam, Dresden, München, Prag, Venedig, Rom und Florenz nutzte. Auf seiner Italienreise wurde er von seinem Bruder Eugène Manet begleitet. Nach einem Besuch bei Eugène Delacroix trennte sich Manet endgültig von seinem Lehrer Couture und bezog ein Gemeinschaftsatelier mit dem Tiermaler Albert de Balleroy. Aus dieser Schaffensphase sind kaum Werke überliefert, da Manet seine Arbeit nicht dokumentierte und außerdem dazu neigte, frühere Bilder zu vernichten. Einen eigenen Stil besaß der Künstler noch nicht, doch freundete er sich während dieser Entwicklungszeit mit Malern wie Edgar Degas und Henri Fantin-Latour an und tauschte sich auch mit dem Dichter Charles Baudelaire aus. Als Manets erstes eigenständiges Gemälde gilt das Werk Der Absinthtrinker, das allerdings von der Jury des Salon de Paris abgelehnt wurde – eine Entscheidung, die Edouard Manet tief verletzte und vermuten ließ, sein alter Lehrer Couture habe eine Intrige gegen ihn gesponnen.
Hochzeit, Degenduell und gesundheitliche Schwierigkeiten
Edouard Manet vermählte sich mit der Pianistin Suzanne Leenhoff, die ihm für zahlreiche Bilder Modell stand. Ob es sich bei deren Sohn Léon um das Kind von Edouard Manet oder doch das seines Vaters Auguste handelte, gilt in der Forschung als ungewiss. In den 1860er-Jahren sorgte er mit zweien seiner Hauptwerke, Das Frühstück im Grünen und Olympia, für ein geteiltes Echo: Einerseits zog er scharfe Kritik sowie beißenden Hohn und Spott auf sich, andererseits erhielt er große Anerkennung und war schlagartig berühmt. Eine wichtige Inspirationsquelle stellte die spanische Malerei dar, der er sich sehr verbunden fühlte. Insbesondere der Einfluss von Diego Velázquez und Francisco de Goya prägten Manets Malerei. Mit seinem lebenslangen Freund Édmond Duranty kam es nach dessen öffentlich geäußerter Kritik an Manets Kunst zu einem handfesten Streit, der schließlich in einem Degenduell mündete, bei dem Émile Zola ihm sekundierte. In seiner Spätphase porträtierte Edouard Manet häufig seine Schwägerin, die Malerin Berthe Morisot. Die letzten Jahre des Künstlers waren von großen gesundheitlichen Schwierigkeiten überschattet; er litt an Syphilis und musste die Amputation seines linken Beines hinnehmen.
Edouard Manet starb am 30. April 1883 in seiner Geburts- und Heimatstadt Paris.
Édouard Manet - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: