Christian Ernst Bernhard Morgenstern

Christian Morgenstern - Ausbildung bei den Gebrüdern Suhr und Siegfried Bendixen

Christian Morgenstern wurde am 29. September 1805 in Hamburg geboren. Durch seinen Vater, den Miniaturenmaler Johann Heinrich Morgenstern, kam er bereits im frühen Kindesalter mit der Malerei in Berührung. Doch der frühe Tod des Vaters zwang das dritte von sechs Kindern, seine künstlerische Ausbildung bei anderen Meistern zu absolvieren: Zunächst begann er eine Lehre in der Werkstatt der Brüder Christoffer, Cornelius und Peter Suhr. 1818 begleitete er Cornelius Suhr als Gehilfe auf einer zweijährigen Reise durch Deutschland, 1822 besuchten Lehrer und Schüler Russland und nahmen für ein ganzes Jahr Aufenthalt in St. Petersburg. Bei den Lithografen und Radierern Suhr fand Christian Morgenstern nicht die erhoffte künstlerische Verwirklichung, sodass er schließlich die Trennung erzwang und tieferen Unterricht bei dem Hamburger Maler Siegried Bendixen nahm. Dort konnte er sein unleugbares malerisches Talent endlich entwickeln und kam mit Künstlerkollegen wie den Brüdern Otto und Erwin Speckter sowie dem Lübecker Maler Carl Julius Milde in Kontakt, auch fand er in dem Freiherrn von Rumohr einen Förderer und Gönner.

Große Erfolge mit realistischen Landschaftsdarstellungen

Ein Stipendium ermöglichte Christian Morgenstern die Fortsetzung seiner Ausbildung an der Akademie in Kopenhagen. Sein deutlich zutage tretendes malerisches Geschick brachte ihm dort Aufträge des dänischen Königshauses ein, die sein Selbstbewusstsein weiter stärkten. Auf Anraten seiner Hamburger Malerfreunde übersiedelte Christian Morgenstern schließlich nach München, wo er bald große Erfolge feierte. Immer wieder unternahm er Studienreisen, auf denen er wertvolle Anregungen sammelte. Seine Besuche im Elsass könnten die ausgeprägte Vorliebe des Künstlers für Burg- und Schlossruinen begründet haben. Mit seinem Kollegen Eduard Schleich besuchte er unter anderem Innsbruck und Venedig. Morgenstern bewies seine scharfsichtige Beobachtungsgabe mit ausdrucksstarken Naturdarstellungen von See- und Berglandschaften, die trotz ihres hohen Realismus durch den leicht-lockeren Pinselstrich ihres Schöpfers eine große ästhetische Anziehungskraft ausüben. Als er auf Helgoland Zeuge eines mehrtägigen Seesturms wurde, inspirierten ihn die tobenden Wellen zu einer ganzen Reihe eindrucksvoller Bilder.

Freundschaft mit Carl Rottmann und Hinwendung zur Romantik

Christian Morgenstern, der nach dem Tod seines Vaters als einziges Erbstück nur dessen Malkasten als Grundlage für eine ungewisse Zukunft besessen hatte, brachte es mit seinem großen Talent zu Bekanntheit und Wohlstand. Er lernte eine Vielzahl angesehener Maler kennen, mit denen er sich befreundete. Kein Künstler stand ihm näher als der Landschaftsmaler Carl Rottmann. Beide Maler pflegten eine enge Freundschaft und befruchteten sich gegenseitig; Rottmann hatte großen Anteil daran, dass sich Morgenstern von seinem dem Realismus verhafteten Malstil der verbrämenden Romantik im großen Format voller Pathos und Theatralik zuwandte, eine Entwicklung, die nicht von allen Kritikern begrüßt wurde. 1844 heiratete Christian Morgenstern Louise von Lüneschloß, die Pflegetochter seines Malerkollegen Carlo Restallino. Das einzige Kind der Verbindung war der spätere Maler Carl Ernst Morgenstern, dessen Sohn Christian Morgenstern als Dichter und Schriftsteller Ruhm erwarb. 1960 erhielt er die Ernennung zum Ritter des Verdienstordens vom heiligen Michael.

Christian Morgenstern starb am 26. Februar 1867 in seiner Wahlheimatstadt München.