Michael Van Ofen

Michael van Ofen - Studium in Düsseldorf, Meisterschüler von Gerhard Richter

Michael van Ofen wurde 1956 in Essen geboren. Den Ruf der Kunst vernahm er früh und folgte ihm gerade 18-jährig nach Düsseldorf, wo er von 1974 bis 1982 an der Akademie der Schönen Künste studierte. Zunächst faszinierte und beschäftigte ihn die Fotografie, doch wandte er sich bald der Malerei zu. Als Meisterschüler von Gerhard Richter schloss er seine Ausbildung ab. Schon früh nahm Michael van Ofen in der Malerei einen besonderen Platz ein und verweigerte sich den etablierten Gepflogenheiten. Sein Sujet schöpfte er häufig aus der Beschäftigung mit der Malerei des 19. Jahrhunderts und deren Übergang in die Moderne. Dabei ging und geht es dem Künstler keinesfalls um eine nostalgische Rückbesinnung; es ist vielmehr ein konkreter zeitgenössischer Bezug, der Michael van Ofen antreibt. Überhaupt besitzen seine Bilder bei aller eingestandenen Orientierung an den historischen Vorbildern stets die Eigenständigkeit und das Neuartige, wie es einem Künstler seines Ranges zukommt.

Eine minimalistische Antwort auf die klassische Romantik

Michael van Ofen beherrscht wie kaum ein anderer Künstler den Brückenschlag zwischen Abstraktion und Figuration: Wirken seine Bilder auf den ersten Blick ganz klar abstrakt und wenig greifbar, so schälen sich bei genauem Hinsehen plötzlich Einzelheiten und Strukturen heraus, die eine klare Identifikation des Gezeigten erlauben – nur um sich dann wieder in Farben, Formen und Flächen aufzulösen. Wird das Vorbild seziert und reduziert, entsteht gerade dadurch ein neues Werk, das zu eigenem Ausdruck und vom Ausgangspunkt losgelöster Bedeutung findet. Das postulierte Ende der Malerei überwindet Michael van Ofen mit pointiertem Minimalismus: Oft genügt ihm eine einzige Linie auf einfarbigem Hintergrund, um eine ganze Landschaft erstehen zu lassen. Die einzigartige Kombination modernistischen Stils mit klassischer Komposition verleihen dem Werk Michael van Ofens eine besondere Faszination; der Künstler selbst spricht dabei mit Bedacht von Repliken und verweist auf die doppelte Bedeutung dieses Wortes als Erwiderung und Nachbildung.

Der Pinsel des Malers führt die Vorstellung des Publikums

Michael van Ofen löst sich für seine jüngeren Werke zunehmend von Vorlagen und schöpft ganz aus seiner eigenen Inspiration. Dem Weg zwischen Abstraktion und Figuration bleibt er dabei treu. Sein vielbewundertes Markenzeichen ist die Fähigkeit, mit seinen pointierten malerischen Andeutungen die Vorstellungskraft der Betrachter anzustoßen; so entsteht das nur rudimentär ausgeführte Bild zu detailreicher Gänze erst im Denken des Publikums. Oft sind es nur raffiniert aufgetragene Farbflecke, die eine ganze Welt erschließen. Es ist ein Malen in der Schwebe, das sich jedem fixen Zugriff entzieht und damit einen neuen Blick auf die Kunst ermöglicht. An dieser Stelle hat er sich im Lauf der Jahre zu einem der bedeutendsten Maler nicht nur in Deutschland entwickelt, dessen Werke auf Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt werden. Seit 2004 hält Michael van Ofen eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Münster inne.

Michael van Ofen lebt und arbeitet heute in Düsseldorf.