Constant Permeke

Constant Permeke wurde am 31. Juli 1886 in Antwerpen geboren. Als Sohn des Kunstmalers Henri Louis Permeke kam er früh mit der bildenden Kunst in Berührung. Die Familie Permeke übersiedelte 1892 nach Ostende, wo der Vater 1897 eine Tätigkeit als Restaurator für das Städtische Kunstmuseum begann. Ein enger Freund und häufiger Gast des Hauses war der aus Ostende stammende Maler James Ensor, der Constant Permeke ebenfalls dazu ermutigte, sich der Malerei zuzuwenden. 1903 begann er sein Studium an der Kunstakademie in Brügge, ehe ihn sein Militärdienst nach Ghent führte, wo er sein Studium bis 1908 bei Jean Delvin fortsetzte. In dieser Zeit lernte er auch die Malerbrüder Gustave de Smet und Léon de Smet kennen sowie Frits Van den Berghe. Als er nach Ostende zurückkehrte, begleitete ihn Gustave de Smet, mit dem er sich zeitweilig ein Atelier teilte. Als Constant Permeke 1909 in Sint-Martens-Latem dem Maler Albert Servaes begegnete, beeindruckte ihn der als »Vater des flämischen Expressionismus« berühmte Künstler tief und veränderte seine Malweise.

Constant Permeke baute sich in Ostende eine Existenz als freier Künstler auf: Er heiratete, gehörte dem Malerkreis um James Ensor und Leon Spilliaert an und trieb die Entwicklung des flämischen Expressionismus voran. Diese positive Entwicklung wurde vom Beginn des Ersten Weltkriegs gestört, als Permeke bei der Verteidigung Antwerpens eine schwere Verwundung erlitt und zur Pflege nach England gebracht wurde. Noch während seiner langwierigen Rekonvaleszenz begann er wieder zu malen, überwiegend farbenreiche englische Landschaften. Erst nach Ende des Krieges kehrte er mit seiner Frau und seinen drei in England geborenen Kindern nach Ostende zurück. Dort verdunkelte sich die Stimmung seiner Bilder, weil er hauptsächlich den harten Alltag der einfachen Fischer in seiner Umgebung malte. Mit Ausstellungen in Brüssel und Antwerpen konnte sich Permeke als Künstler etablieren, sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1934 mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig. Im Jahr 1937 erweiterte er sein künstlerisches Spektrum um die Bildhauerei.

Constant Permeke musste mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und deren Einmarsch in Belgien bittere Rückschläge verkraften: Seine Kunst galt den neuen Machthabern als »entartet«, er selbst wurde mit einem Arbeitsverbot belegt und einer seiner Söhne geriet in Kriegsgefangenschaft. Erst nach dem Ende des Krieges gewann Constant Permeke seinen Lebensmut zurück, als er 1945 zum Leiter eines Instituts in der Antwerpener Kunstakademie ernannt wurde. Seine gefeierte Retrospektive in Paris in den Jahren 1947 und 1948 wurde allerdings vom Tod seiner Frau überschattet. 1950 erhielt Permeke auf der 25. Biennale in Venedig gemeinsam mit Max Beckmann den Graf Volpi-Preis – die erste Auszeichnung seines Lebens, die er auch annahm. 1951 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide; im November desselben Jahres wurde er bettlägerig.

 

Constant Permeke starb am 4. Januar 1952 in Ostende.