David Salle

David Salle - Frühe Experimente mit Fotografie, Videofilm und Text

David Salle wurde am 28. September in Norman, Oklahoma geboren. Er besuchte das California Institute of the Arts in Valencia und erwarb dort 1975 seinen Master of the Fine Arts. Einer seiner Lehrer war John Baldessari, der als einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen Konzept- und Medienkunst gilt. Auf diesem Feld bewegten sich auch die ersten Gehversuche von David Salle: Zunächst versuchte der Künstler, aus Videofilmen und Fotografien neue Werke zu kombinieren, dann beschäftigte er sich mit der Beziehung von Bildern und Text. Es entstanden interessante Arbeiten, mit denen Salle aber kaum großen Nachhall in der Kunstwelt fand – die breite Akzeptanz bei Kritik und Publikum blieb aus. Das sollte sich erst ändern, als sich der Künstler in den 1970er-Jahren der Malerei zuwandte und neue Wege beschritt. Nach einigen Jahren des Tastens, Lernens und Ausprobierens entwickelte David Salle mehr und mehr seinen eigenen Stil, der, deutlich geprägt von der Appropriation Art, ihm Anfang der 1980er-Jahre den ersehnten Durchbruch bescherte.

In den Achtzigerjahren wurde Salle zur Ikone der Konzeptkunst

Bereits 1982 war David Salle auf der Documenta 7 in Kassel vertreten. Der durchschlagende Erfolg seiner Arbeiten katapultierte ihn an die Spitze der amerikanischen Kunstszene, fortan galt er als "Superstar", dem Kenner und Liebhaber auf der ganzen Welt hofierten. David Salle setzt bei seinen Gemälden auf eine geistvolle, oft furiose Kombination aus Zitaten der Populärkultur, wobei er selbst vor softpornografischen Vorlagen nicht zurückschreckt und diese mit Motiven der seriösen Tagespresse zu eigenwilligen Collagen montiert, denen es oft an klarer Struktur und Ordnung mangelt und die sich damit einer unmissverständlichen Deutung entziehen. Damit bewegt sich Salle ganz auf Linie der Postmoderne, sein Mix aus klassischer Komposition und formlosem Sturm und Drang lockt und täuscht den Betrachter, führt ihn in die Irre. Die so Verwirrten nehmen es dem Künstler nicht übel, sondern überschütten ihn mit Lob: Nicht wenigen Kennern gilt David Salle als wichtigster figurativer Künstler der letzten Jahrzehnte.

Kunst in großem Format – auch für die Bühne

Die Vorliebe des Künstlers für großformatige Gemälde drückte sich auch in den zahlreichen Arbeiten aus, die er für das Theater und den Film erstellte. Viele Sets entstanden für die Choreografin Karole Armitage, bei dem Independent-Film "The Moviemaker" ('Search and Destroy', USA 1995) führte er sogar selbst Regie und inszenierte Schauspielgrößen wie Christopher Walken, Dennis Hopper und Ethan Hawke. Auch wenn Salle mit seinem Filmdebüt nicht an die überragenden Erfolge seiner Malerei anknüpfen konnte, zeigt diese Episode doch die Vielseitigkeit des Künstlers. Für seine Arbeit erhielt David Salle Preise und Auszeichnungen, darunter das angesehene Guggenheim-Stipendium und die Mitgliedschaft der National Academy of Design. Das Interesse an der einzigartigen Konzeptkunst reißt nicht ab: Nahezu alle renommierten Museen der Welt haben bereits Ausstellungen mit Werken von Salle durchgeführt. David Salle lebt und arbeitet in New York.