Léon de Smet war bekannt für seine Stillleben, Landschaften und Porträts in lebendigen Farben, die er mit leichten Pinselstrichen ausführte. Der belgische Maler wird dem Impressionismus und Pointillismus zugerechnet, malte aber auch expressionistisch und galt als Bewunderer der Luministen.
(...) WeiterlesenLéon de Smet bewunderte Emile Claus und die Luministen
Léon de Smet wurde am 20. Juli 1881 in Gent, Belgien geboren. Wie sein Bruder Gustave de Smet kam er schon früh mit der Malerei in Berührung, weil der Vater Jules de Smet eine Dekorationsfirma besaß, und beide Brüder begannen 1893 ein Studium an der Academie voor Schone Kunsten in Gent; außerdem nahm Léon de Smet zusätzlichen Unterricht bei den anerkannten Malern Jean Devlin (1853–1929) und Jules van Biesbroeck (1873–1965). Zu seinen persönlichen künstlerischen Vorbildern zählten der flämische Impressionist Emile Claus (1849–1924) und die Schule der Luministen, die ebenfalls sehr stark vom Impressionismus geprägt war. Im Jahr 1901 beschickte er seine ersten Ausstellungen in Gent und Antwerpen, 1903 zeigte er seine Bilder zum ersten Mal in Brüssel. Léon de Smet schloss sich dem 1904 gegründeten Künstlerkreis Vie et Lumière um Théo van Rysselberghe (1862–1926) an und erfreute sich im Jahr 1909 bereits einer so großen Reputation, dass er sein Heimatland Belgien auf der Biennale in Venedig repräsentieren durfte.
Große Erfolge als Porträtmaler im Londoner Exil
Léon de Smet pflegte freundschaftlichen Umgang mit Künstlern wie Constant Permeke, Valerius de Saedeleer, Gustav van de Woestyne, Maurice Sys und Frits van den Berghe und etablierte sich als feste Größe in der belgischen Moderne. Als Mitglied der Latem-Schule, einer Gruppe von Künstlern, die sich um 1905 in der Region Sint-Martens-Latem ansiedelte, übte er großen Einfluss auf die avantgardistischen Strömungen in Belgien aus. 1910 wurde er in Brüssel durch eine gemeinsame Ausstellung mit James Ensor (1860–1949), Edouard Vuillard (1868–1940) und Pierre Bonnard (1867–1947) gewürdigt. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs floh Léon de Smet mit seiner Familie nach England, wo er in London mit seinen ebenfalls emigrierten Landsmännern de Saedeleer, Permeke und Claus zusammenarbeitete. Er fand Zugang zu künstlerischen und literarischen Kreisen um George Bernard Shaw, Joseph Conrad, William Orpen, John Galsworthy und Frank Brangwyn, die er mit Erfolg porträtierte, und stellte seine Bilder in der Royal Academy aus.
Der Ruhm als Künstler überdauerte zwei Weltkriege
Léon de Smet konnte nach dem Kriegsende seine Ausstellungstätigkeit in großem Umfang wieder aufnehmen und zeigte in den 1920er und 1930er Jahren seine Bilder in Antwerpen, Brüssel, Gent, Amsterdam, Paris und Pittsburgh. Er galt als gefeierte internationale Größe, dessen Porträts und Landschaften in ihrer Tonalität an die Malweise der Franzosen Henri Martin (1860–1943) und Henri Le Sidaner (1862–1939) erinnerten, während er mit seiner Technik Georges Seurrat (1859–1891) und Théo van Rysselberghe folgte. Insbesondere mit seinen Stillleben widersetzte er sich den Konventionen seiner Zeit und bewegte sich in neoimpressionistischen Gefilden bis hin zum Pointillismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1961 in Brüssel mit einer großen Retrospektive seiner Arbeit geehrt.
Léon de Smet starb am 9. September 1966 in Deurle, Belgien.
Léon de Smet - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: