Werner Tübke
Geburtsdatum/-ort
30. Juli 1929, Schönebeck an der Elbe
Todestag/-ort
27. Mai 2004, Leipzig

Werner Tübke - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Werner Tübke - Gen Narragonien (II)
- Werner Tübke - Selbstportrait
- Werner Tübke - Ohne Titel
- Werner Tübke - Ohne Titel
- Werner Tübke - Strandfiguren / Vorsaison am Strand II
- Werner Tübke - Leonid P. Radin
- Werner Tübke - Studie zu Carneval in Brescia
Werner Tübke Biografie
Werner Tübke gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der DDR und gründete gemeinsam mit Wolfgang Mattheuer, Hans Mayer-Foreyt und Bernhard Heisig die umstrittene Leipziger Schule. An seinem berühmtesten Werk, dem Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen, arbeitete er ganze zwölf Jahre lang.
Werner Tübke - Eine erfolgreiche Künstlerkarriere in der DDR
Werner Tübke wurde am 30. Juli 1929 in Schönebeck an der Elbe geboren. Der Sohn einer Kaufmannsfamilie besuchte zunächst die Volksschule und das Realgymnasium in seinem Heimatort, ehe er in Magdeburg privaten Zeichenunterricht bei dem Maler und Grafiker Karl Friedrich erhielt. Nach dem Krieg durchlief er eine Malerlehre, besuchte die Handwerksmeisterschule und holte schließlich sein Abitur nach. In Leipzig studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, als besonders prägend empfand er seinen Umgang mit dem Schönebecker Kreis der Künstlerin Katharina Heise. Anfang der 1960er Jahre wurde seine Kunst zunehmend öffentlich wahrgenommen, er unternahm Studienreisen in die Sowjetunion und nach Italien, erhielt einen Lehrauftrag und brachte mit seinem symbolistischen Malstil seine Vorgesetzten zeitweilig so gegen sich auf, dass ihn nur der Protest seiner Studenten vor einer Entlassung bewahrte. Zu den Schülern, die Werner Tübke prägte, gehörten Namen wie Eva-Maria Bergmann, Erich Kissing, Wolfgang Peuker und Arno Rink. Bald war er in Ost- und Westdeutschland und auch Italien gleichermaßen geschätzt, pflegte Umgang mit den großen Künstlern seiner Zeit, darunter Martin Walser, Rudolf Hausner, Giorgio de Chirico und Ernst Fuchs.
Magischer Realismus anstelle von sozialistischer Propaganda
Werner Tübke hatte keine andere Wahl, als sich mit der sozialistischen DDR-Obrigkeit zu arrangieren, legte aber größten Wert darauf, dass er sich niemals zum Staatsdiener gemacht habe. Um diese Feststellung zu unterstreichen, gab er nach der Wende sämtliche DDR-Preise zurück. Trotzdem war es ausgerechnet ein Auftrag der DDR-Regierung, der zur Schaffung von Tübkes berühmtestem Werk führte, das heute in einem eigens dafür erbauten Museum zu besichtigen ist: dem großformatigen Panoramabild der Bauernkriege, das er von 1976 bis 1987 in Bad Frankenhausen am Kyffhäuser schuf. Dabei halfen ihm mehrere handverlesene Assistenten, die sich penibel darum bemühen mussten, den genauen Pinselstrich von Werner Tübke zu treffen. Um den zeitaufwendigen Auftrag zu erfüllen, ließ er sich als Rektor der Kunsthochschule beurlauben, den Wunsch der DDR-Granden nach einem sozialistischen Propagandawerk erfüllte der eigenwillige Maler indes nicht. Das vollendete Werk atmet den Geist des magischen Realismus, zeigt an die 3.000 Figuren auf einem 14 mal 123 Meter großen Rundbild, ein monumentales Werk, das allein durch seine schiere Dimension fasziniert.
Werner Tübke war ein schwer zu fassender Einzelgänger
Werner Tübke und sein umfassendes, weitverzweigtes Werk lassen sich nur schwer einordnen. Dem Versuch, ihn der Postmoderne einzugliedern, wehrte der Künstler mit dem spöttischen Hinweis, er sei niemals modern gewesen und könne darum auch nicht postmodern sein. Gelegentlich wurde ihm auch eine gewisse Rückwärtsgewandtheit unterstellt, tatsächlich war er aber der Zukunft zugewandt und versuchte diese unter Rückgriff auf Geschichtliches künstlerisch zu entwerfen. Tübke, der 1945 während des Einmarschs der amerikanischen Truppen Pflanzenaquarelle gemalt hatte, erblickte in der Kunst einen Schlüssel zur Um- und Neugestaltung der Welt, zur Überwindung gegenwärtiger Hindernisse. Seine persönliche Utopie suchte er in beide Richtungen, vorwärts wie rückwärts, denn im subjektiven Erleben und in der Kunst verschwammen für Werner Tübke die Grenzen zwischen Zukunft und Vergangenheit; radikale Neuanfänge waren ihm suspekt, er glaubte an Wiedergeburten und Verwandlungen, nicht an lineare Abläufe und scharfe Grenzen. Er selbst habe schon einmal als Malermönch in der Frührenaissance gelebt und sei unter Savonarola verbrannt worden, sagte der Künstler halb im Scherz und halb im Ernst.
Werner Tübke starb am 27. Mai 2004 in Leipzig.
© Kunsthaus Lempertz
Werner Tübke Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Werner Tübke | Gen Narragonien (II) | €48.790 |
Werner Tübke | Selbstportrait | €6.000 |
Werner Tübke | Ohne Titel | €5.950 |
Werner Tübke | Ohne Titel | €5.355 |
Werner Tübke | Strandfiguren / Vorsaison am Strand II | €3.720 |
Werner Tübke | Leonid P. Radin | €2.142 |