Lot 356 Dα

Emil Orlik ist in erster Linie für sein graphisches Oeuvre bekannt, sein reiches malerisches Schaffen ist in der öffentlichen Wahrnehmung demgegenüber in den Hintergrund getreten. In seinen Stillleben wird kurz nach der Jahrhundertwende der Einfluss Paul Cézannes deutlich. Mit dessen Werk setzte sich Orlik seit seiner Paris-Reise 1903 intensiv auseinander und seine Faszination für dessen Bildfindungen ist auch in unserem späten Früchtestillleben noch spürbar. In einem monumentalen Querformat erschafft Orlik eine harmonische Ausgewogenheit in Aufbau und Farbgebung. In einer gekonnten Schilderung der verschiedenen Stofflichkeiten setzt er den bläulich-violetten Grundton der Stoffdraperie, der Mohnblumen und des Tischtuchs kontrastreich gegen das reine Weiß der Schale und die leuchtenden Orange- und Grüntöne der Früchte.