Öl auf Leinwand 73,5 x 92 cm, gerahmt. Unten rechts signiert und datiert 'Nay. 56'.
Scheibler 800
Ernst Wilhelm Nay setzte sich mit dem Gestaltungsmittel Farbe nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in theoretischen Überlegungen auseinander. In seinem 1955 erschienen Traktat „Vom Gestaltwert der Farbe - Fläche, Zahl und Rhythmus“ schreibt er:
„Ich habe jedem Bild eine bestimmte Reihe von Farben derart und abschließend anzuerkennen, daß daraus ein charakteristischer chromatischer Satz für jedes Bild entsteht. Dieser Satz ist für jedes Bild einmalig einzuhalten. Dabei kann ich ihn in Grundfarben, in diametralen Farbzusammenhängen, in Farbe zu Tonwert oder in Tonwerten setzen. In diesem Sinne habe ich vorgezogen Variationen von Grundfarben, also elementare Klänge zu setzen, kontrastiert einerseits in kalt und warm, andererseits in hell und dunkel, einen leichten Satz von Tonwerten zu geben mit der Absicht, das farbige Gefüge dazu kühl zu halten. Schwarz und Weiß sind als Farben in der chromatischen Reihe wirksam.“ (Ernst Wilhelm Nay, Vom Gestaltwert der Farbe - Fläche, Zahl und Rhythmus, in: Magdalene Claesges (Hg.), E.W. Nay, Lesebuch, Selbstzeugnisse und Schriften 1931-1968, Köln 2002, S.123).
Werkverzeichnis
Scheibler 800
Provenienz
Galerie Der Spiegel, Köln; Privatsammlung, Deutschland
Ausstellung
Köln 1957, Galerie Der Spiegel, E.W. Nay, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Ausst.Kat.Nr.14