Lot 1154 Dα

Dieses Bildnis eines Jungen mit Affen galt lange Zeit als Selbstbildnis des jungen Rembrandt, als solches wurde es von Johann Nothnagel im Jahr 1772 gestochen, ein altes Etikett auf der Rückseite des Gemäldes hält zudem fest: "Rembrandt von 1640". Die Datierung um das Jahr 1640 ist aufgrund der Kleidung des Dargestellten nachvollziehbar, deckt sich jedoch nicht mit den Lebensdaten Rembrandts, der in jenem Jahr bekanntlich bereits 34 Jahre alt war. Willem van de Watering hat vermutet, dass der Affe eine Hinzufügung des 18. Jahrhunderts darstellt und von einer Passage in Arnold Houbrakens 'De Groote Schouburgh' inspiriert ist. Houbraken berichtet, Rembrandt habe einen geliebten Affen besessen. Als dieser starb, war Rembrandt derart traurig, dass er ihn in einem bestellten Familienporträt verewigte. Dies führte dazu, dass der Auftraggeber die Abnahme des Werks verweigerte - Rembrandt war es angeblich gleich, er behielt das unfertige Werk mit der Darstellung seines Affen. Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen der biographischen Berichte Houbrakens über Rembrandts Exzentrik und Geschäftstüchtigkeit. Die spätere Hinzufügung des Affen sollte wohl die Autorschaft Rembrandts beglaubigen.
Das Gemälde gehörte im 18. Jahrhundert einer Reihe von prominenten Sammlern, die sich aus den zahlreichen Etiketten auf der Bildrückseite des Gemäldes rekonstruieren lassen. Es befand sich in der Sammlung von Madame Gallatin, der Genfer Gönnerin Voltaires und später in der Sammlung Voltaires selbst, bevor es in die Frankfurter Sammlung des Senators Ehrenreich gelangte.

Wir danken Willem van de Watering für Recherchen zur Bedeutung und zur Provenienz des Gemäldes.