Emil Nolde
Rote, gelbe und violette Blüten
Um 1930/1940
Aquarell auf Japanpapier 28,1 x 22,8 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts signiert 'Nolde'. - Farbfrisch, mit wenigen schwachen unauffälligen Stockflecken. Die Arbeit wurde professionell restauratorisch gereinigt.
Schon früh nehmen die Blumenbilder eine wichtige Rolle im künstlerischen Schaffen Emil Noldes ein. Bereits 1908 schreibt er an Gustav Schiefler: "Es sind meistens wieder die kleinen Blumengärten, die ich malte. Ich habe sie so gerne, diese hellen und freudig leuchtenden Farben. Es sind stille, schöne Stunden, wenn man am friedlichen Sommertage zwischen den duftenden und blühenden Blumen geht und dasitzt. Von dieser Schönheit möchte ich so gern, daß meine Bilder etwas geben. Ich selbst habe ja vor den Bildern diese Empfindung. Das erste schöne Glück..." (zit. nach: Martin Urban, Emil Nolde. Blumen und Tiere - Aquarelle und Zeichnungen, Köln 1980, S. 7). Die in diesen Zeilen geschilderten Empfindungen, die Liebe zu den Blumen und ihrer leuchtenden Farbigkeit bleiben bestimmend für sein künstlerisches Oeuvre. Nicht die Pflanze an sich oder ihre botanischen Details interessieren den Maler - allein die farbintensiven Blüten sind es, die er in meisterhafter Beherrschung der Aquarelltechnik in ihrer Leuchtkraft und Fülle einfängt.
Das vorliegende Aquarell vergegenwärtigt die duftige Farbenvielfalt eines sommerlichen Blumengartens. Vor einem lichten, zartblauen Hintergrund gruppieren sich in lockerem Zusammenklang gelbe, violette und orangerote Blüten. Wie so oft in Noldes Blumenaquarellen stehen die freien Formen mit ihrer voll erblühten Üppigkeit in wirkungsvollem Kontrast zu den filigranen Linien der Pflanzenstiele. Die Nahansicht und die ungekünstelt wirkende Bildkomposition, die direkt der Natur entnommen zu sein scheint, geben der Komposition ihren charakteristischen und lebendigen Reiz.
Zertifikat
Mit einer Foto-Expertise von Manfred Reuther, Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll, vom 11. Dezember 2009. Die Arbeit ist in der Nolde-Stiftung registriert.
Provenienz
Direkt vom Künstler erhalten, seitdem in Familienbesitz