Meister mit dem Papagei - Madonna mit Kind und Szenen aus der Flucht nach Ägypten - image-1

Lot 1015 Dα

Meister mit dem Papagei - Madonna mit Kind und Szenen aus der Flucht nach Ägypten

Auktion 1040 - Übersicht Köln
15.11.2014, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 50.000 € - 55.000 €
Ergebnis: 62.000 € (inkl. Aufgeld)

Meister mit dem Papagei

Madonna mit Kind und Szenen aus der Flucht nach Ägypten

Öl auf Holz (parkettiert). 97 x 69 cm.

Die Komposition unseres Gemäldes ist in mehreren, nur gering voneinander abweichenden Varianten bekannt. Sie geht zurück auf eine "Heilige Familie" von Pieter Coecke van Aelst aus der Sammlung Joly in Brügge (G. Marlier: La Renaissance flamande. Pierre Coeck d´Alost, Brüssel 1966, S. 238 - 239, Abb. 199). Es handelt sich um ein in Antwerpen besonders beliebtes Bildmotiv. Auf einem zweiten Kompositionstyp aus der Werkstatt Coeckes werden auf der weiten Landschaft hinter der Madonna auch Szenen aus der Flucht nach Ägypten dargestellt, wie das hier der Fall ist.
Der Meister unseres Gemäldes verdankt seinen Hilfsnamen einem unverwechselbaren Papagei, der immer wieder auf seinen Tafeln wiederkehrt. Grete Ring hat 1913 als erste seine künstlerische Persönlichkeit umrissen, dabei folgte ihr 1949 Max J. Friedländer. Künstlerisch steht er anderen Antwerpener Malern aus der Zeit sehr nahe, vor allem Pieter Coecke van Aelst oder dem „Meister der Weiblichen Halbfiguren“ und dem „Meister des Verlorenen Sohnes“. Die Werke dieser Künstler charakterisieren sich durch die unverkennbare Rezeption der italienischen Malerei der Renaissance, sichtbar insbesonders in der Art, wie das Kind auf dem Schoß seiner Mutter steht. In der rechten unteren Ecke erkennt man den Papagei auf einem kleinen Obststillleben. Es ist gerade wegen diesem Detail, dass eine Zuschreibung an dem „Meister mit dem Papagei“ überzeugender erscheint als an den „Meister des Verlorenen Sohnes“, dem andere Varianten zugeordnet werden - z. B. Christie´s Amsterdam, 13.11.1995, Lot 1629, wo der Papagei nicht dargestellt ist.

Provenienz

Bayerischer Adelsbesitz.