Lot 1047 Dα

Salomon van Ruysdael zählte in den 1620er Jahren neben Jan van Goyen und einigen anderen zu einer Gruppe junger Haarlemer Künstler, die die niederländische Landschaftsmalerei revolutionierten. Die Kunst sollte die wechselhaften Phänomene der Natur und die Atmosphäre einer Landschaft wiedergeben, Elemente wie das Wasser, den Wind, das Licht mit den Mitteln der Malerei festhalten. In seinen Flusslandschaften fand Ruysdael bereits in den frühen 1630er Jahren einen Bildtypus, der diesem neuen Landschaftsideal entsprach. Dieses Gemälde, wohl Mitte der 40er Jahre entstanden, folgt dem ein Jahrzehnt zuvor mustergültig gewordenen Kompositionsschema. Das Wasser nimmt die gesamte Breite des Bildes ein, so dass der Betrachter meint, sich auf dem Fluss zu befinden. Durch die diagonale Anordnung der Bäume wird eine Tiefenräumlichkeit erzeugt. Die Häusergruppe mit den Wäscherinnen auf dem Boot bildet das Zentrum der Komposition und verlebendigt die Szenerie mittels der Figurenstaffage. Die zentralen Bildelemente sind jedoch nicht die Figuren, es sind vielmehr der Himmel und der Fluss, die dichten Wolken, die den Himmel verlebendigen und das Wasser, in dem sich das Ufer spiegelt.