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Lot 1134 Dα

Bildnis August II. von Sachsen

Auktion 1056 - Übersicht Köln
13.11.2015, 14:30 - Porzellan, Keramik, Möbel, Bronzen, Teppiche
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 24.800 € (inkl. Aufgeld)

Bildnis August II. von Sachsen

Purpurfarbenes Email en camaieu auf weißem Fond auf leicht konvexer Kupferplatte. Silber, getrieben, ziseliert, vergoldet, Smaragde mit Altschliff in Kastenfassungen, gewundene Flussperlenstränge, Diamanten in Altschliff. Porträt des sächsischen und polnischen Königs en face mit leichter Rechtsdrehung der Schultern. Zwei Steine in Glas ergänzt, die Oberfläche des Emails partiell porig, wenige Kratzer in der unteren Gesichtshälfte und rechts neben dem Kopf. Plakette H 28,6, B 23,4 cm. Rahmen H 31,6, B 26,8 cm.
Dresden, nach 1712, wohl Georg Friedrich Dinglinger zuzuschreiben.

Georg Friedrich Dinglinger gilt als Erfinder der großformatigen Emailbildnisse. Diesen Ruf verdankt er der Schöpfung eines der bekanntesten Marienbildnisse des 18. Jahrhunderts, nämlich der großen Immaculata, die sich heute in der Sammlung des Grünen Gewölbes in Dresden befindet. Er brannte 1712 erstmals fehlerlos eine Kupferplatte mit geringer konvexer Wölbung in den Dimensionen einer Höhe von 90 cm und einer Breite von 68 cm. Stolz bezeichnete er auf der Rückseite des Madonnenbildes: "No I. Diß ist die allererste Probe meiner neu erfundenen Amolier Kunst ins Grosse". Das Experiment gelang durch die Verwendung großflächigen Farbauftrags in einer eingeschränkten Palette und durch das rückseitig gleichermaßen opak eingesetzte Contreemail. Einem Ondit zufolge ist die Schöpfung dieser großen Plakette einem Wettstreit zu verdanken, den Dinglinger mit dem Miniaturisten Ismael Mengs führte. Weinhold beschreibt auf der Website des Grünen Gewölbes, dass "Nach Carl Heinrich von Heinecken (...) Mengs ein lebensgroßes Ölbild der leidenden Muttergottes des Hofmalers Adám Mányoki (1673 - 1757) in Email kopiert haben (soll), was den König veranlasst haben soll, Georg Friedrich Dinglinger mit der Herstellung einer lebensgroßen Emailkopie zu beauftragen - was ihm erst nach mehreren vergeblichen Versuchen glückte."

Provenienz

Nicht enthalten im Inventar der kurfürstlich-sächsischen Kunstkammer von 1741
Tschechischer Privatbesitz