Jan Miense Molenaer
Musizierende Gesellschaft
Öl auf Holz (parkettiert). 45 x 66,5 cm.
Von den etwas einförmigen und kleinteiligen Bildern aus der späteren Zeit hebt sich unser Gemälde durch seine formale und malerische Qualität deutlich ab. Für A. v. Schneider (Thieme/Becker) gehörte es dementsprechend auch zu den früheren Werken der Haarlemer Zeit, als Jan Miense noch dem Stile seiner Gattin Judith Leyster und des Gesellschaftsmalers Dirck Hals nahestand. In dieser Zeit entstanden wohl die meisten seiner großartigen Bilder mit heiteren Musikanten, darunter die farbenprächtigen „Musizierenden Kinder“ der National Gallery in London oder das Bild „Jugendliche Musikanten und ein Zwerg“ aus der Sammlung Rusche, die um 1630/35 datiert werden. Danach setzte bei Jan Miense vorwiegend eine routinierte Massenproduktion ein. Eine eventuell früher vorhandene Signatur - denn der Maler hat die meisten seiner Werke bezeichnet - könnte entfernt worden sein, um das Gemälde Gerrit van Honthorst zuzuschreiben. Als solches galt es jahrzehntelang in der Oldenburger Sammlung.
Provenienz
Sammlung Bartels. - Landes-Museum Oldenburg, Nr. 202 (als Honthorst). - J. & S. Goldschmidt, Frankfurt 1929. - Sotheby´s Parke Bernet, New York 9.19.1980. - Leger Gallery, London. - Rheinische Privatsammlung
Literaturhinweise
W. Bode: Die Grossherzogl. Gemäldegalerie zu Oldenburg, 1888, S. 43 (als Honthorst). - A. Bredius: Die Grossherzogliche Gemälde-Galerie im Augusteum zu Oldenburg, 1912, Abb., Nr. 47. - Juliane Harms: Judith Leyster, in: Oud Holland 1927, XLIV, S. 226/7, Nr. 18.