Großes Liegnitzer Standkreuz
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und graviert; Eisen, Bronze; teilweise vergoldet. Auf drei Ballenfüßen, über einem Holzkern, hoher, oval fassonierter Sockel mit graviertem Régencedekor und aufgelegten durchbrochenen Silberreliefs; vorn das letzte Abendmahl, an den Seiten Christus am Ölberg und die Geißelung darstellend und jeweils lateinisch bezeichnet. Auf dem Sockel, vor einem Strahlenkranz mit Trinitatissymbol, plastische Agnus Dei-Darstellung, flankiert von zwei Putten mit getriebenen Kartuschen, jeweils bezeichnet "CHRISTUS AMOR MEUS CRUCIFIXUS EST" bzw. "DER AM KREUZ IST MEINE LIEBE". Am Fuß des hoch aufragenden Kreuzes gegossener Adamsschädel; die vergoldeten Kreuzbalken mit aufgelegten, durchbrochenen Darstellungen der Arma Christi. Der fein ziselierte Korpus im Dreinageltypus. Der Sockel rückseitig mit Widmungsgravur: "Herr Adam Germanisius, vornehmer, kluger wie auch kö. preus. privileg: Apothecker gaf Gott zu Ehren der Kirchen zu ... (unleserlich) dieses Crucifix. Verehret 1755 d. 12, Deceber." Marken: Ungemarkt; auf dem Sockel signiert "Joh: Gottlieb Jäncke in Liegnitz / Goldt u. Silb: Arbeiter. decine: et fecit. 1755". H 77 cm.
Liegnitz, Johann Gottlob Jäncke, 1755.
Literaturhinweise
Johann Gottlieb Jäncke war von 1724 - 91 Meister in Liegnitz; vgl. Hintze, Schlesische Goldschmiede, Osnabrück 1979, S. 47.