Hendrik van Streek - Stillleben mit Römer, Flötenglas und einer mit Früchten gefüllten Wanli-Schale - image-1

Lot 1094 Dα

Hendrik van Streek - Stillleben mit Römer, Flötenglas und einer mit Früchten gefüllten Wanli-Schale

Auktion 1076 - Übersicht Köln
19.11.2016, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alte Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 24.800 € (inkl. Aufgeld)

Hendrik van Streek

Stillleben mit Römer, Flötenglas und einer mit Früchten gefüllten Wanli-Schale

Öl auf Leinwand (doubliert). 100 x 59,5 cm.
Signiert unten links: H:.v. Streek f..

Hendrik van Streek war der Sohn des Amsterdamer Stilllebenmalers Juriaan van Streek, bei dem er auch einen Teil seiner Ausbildung erfuhr. Zu seinen weiteren Lehrern gehörten der Kirchenmaler Emanuel de Witte und der Bildhauer Willem van der Hoeven. Die größte Verwandtschaft zeigen die Werke Hendriks jedoch naturgemäß mit dem Oeuvre seines Vaters, so dass die Gemälde beider Künstler auch häufig verwechselt wurden.
In einem steilen Hochformat und vor einem tiefdunklen Hintergrund präsentiert uns Hendrik van Streek nur wenige, jedoch sehr kostbare Objekte, darunter die leicht schräggestellte Wanli-Schale, die die ansonsten von Horizontalen und Vertikalen dominierte Komposition durchbricht. Die Formen der beiden Gläser, ein bauchiger Römer und ein extrem hohes, schlankes Flötenglas, lassen sich vor dem dunklen Hintergrund vor allem durch die aus dem Dunkel blitzenden, virtuos gesetzten Lichtreflexe erahnen. Auf dem steinernen Konsoltisch und in der Wanli-Schale verteilen sich Orangen, Pfirsiche und eine Zitrone, in ihrer Anordnung die Diagonale der Schale aufnehmend. Abgeschlossen wird die Komposition durch eine leuchtend rote, mit goldenen Fransen besetzten Tischdecke, unter der die Schneide eines Messers verborgen ist, dessen Griff in einer fragilen Position über die Tischkante herausragt - ein Topos holländischer Stilllebenmalerei, der auf die Unsicherheit und Vergänglichkeit der irdischen Welt verweist.

Wir danken Fred Meijer (RKD, Den Haag) für die Bestätigung der Eigenhändigkeit.

Provenienz

Galerie Heiniger, Wichtrach, Schweiz (1977). - Deutsche Privatsammlung.