Max Joseph Wagenbauer
Gebirgslandschaft bei Oberaudorf mit Inntal
Öl auf Kupfer. 47,5 x 60,8 cm.
Diese eindrucksvolle Gebirgslandschaft von Max Josef Wagenbauer mit der Darstellung der Gegend um Oberaudorf stellt ein Spätwerk des Künstlers aus den Jahren 1827/28 dar und bildet das Pendant zu einem gleichgroßen Gemälde, das ebenfalls eine Gebirgslandschaft zeigt (Heine, op. cit., S. 135, Nr. 507a u. 507b). Wagenbauer lebte 1826 in Reisach bei Oberaudorf, dieses Gemälde ist ein Produkt dieses künstlerisch fruchtbaren Aufenthaltes. In einem Brief aus dieser Zeit schreibt Wagenbauer: „Ich habe so interessante Zeichnungen nebst einer großen Zeichnung in meinen 2 Zwickbücheln, daß ich drei Tage zur Ausführung beschäftigt sein kann. Diese Gegend ist so reichhaltig, daß ich 4-6 Tage hier bleibe." (zitiert in Heine, op. cit., S. 13)
Die „reichhaltige Gegend“ - damit war die oberbayerische Landschaft mit ihrer eindrucksvollen Natur gemeint, die das künstlerische Lebensthema Wagenbauers darstellte. Der 1775 in Grafing geborene Künstler, der sich früh auf die Landschafts- und Tiermalerei spezialisierte, stand zunächst noch ganz in der Tradition der holländischen Kunst des 17. Jahrhunderts und der Landschaftsauffassung des Klassizismus; seine Tierdarstellungen etwa wurden von der Kritik immer wieder mit jenen Paulus Potters und anderer Holländer verglichen. Wagenbauer machte sich jedoch eine unmittelbare Naturanschauung zu eigen, mit der er auch der modernen Landschaftsauffassung der Münchener Schule des 19. Jahrhundert den Weg bereitete.
Die Wertschätzung für seine Kunst zeigte sich in den Aufträgen, die Wagenbauer vom kurfürstlichen und später vom königlichen Hof in München erhielt. So zählte er zu jenen Künstlern, die im Auftrag des Kronprinzen Ludwig Ansichten Bayerischer Seen für Schloss Nymphenburg malten.
Provenienz
Slg. Finanzrat von Deiners, Frankfurt. - Privatsammlung, Großburgwedel. - Süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Barbara Heine: Max Joseph Wagenbauer. Diss. München 1972, München 1972, S. 135, Nr. 507a (= Oberbayerisches Archiv, Bd. 95).