Lot 383 Dα

Antoine Pesne und seine Werkstatt schufen zahlreiche Bildnisse Friedrichs II., sowohl in seiner Zeit als Kronprinz als auch nach seiner 1740 erfolgten Thronbesteigung. In die Zeit des Regierungsantritts fällt der von Pesne entwickelte Bildnistypus der halbfigurigen Darstellung nach links mit einem aufgesetzten Dreispitz, das dem vorliegenden Gemälde zugrunde liegt (vgl. Berckenhagen, du Colombier, Kühn und Poensgen: Antoine Pesne, Berlin 1958, S. 132, Nr. 115m; eine Replik beispielsweise im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover). Vermittelt wurde dieser Bildnistyp möglicherweise durch einen Stich von Johann Georg Wille, der das Porträt des jungen Königs mit einer sehr ähnlichen Steinrahmung und der gleichlautenden Bezeichnung des Dargestellten verbindet. Dies wie auch der Umstand, dass der Hermelinmantel blau statt rot wiedergegeben ist, könnte für eine Entstehung unseres Bildnisses außerhalb Preußens sprechen.
Wir danken Professor Helmut Börsch-Supan, Berlin, für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Lots.