Gemälderahmen nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel
Weichholz, Blei, vergoldet. Wellenprofil mit Kymation und typischen Palmettenmotiven in den Ecken. Fassung retuschiert. Rahmen H 80, B 157,5, lichtes Maß H 64, B 140 cm.
Berlin, um 1820 - 30.
Der Typus des "Museumsrahmen der Profilnummer 1" ist im Zusammenhang mit der Bauplanung des damals so bezeichneten Neuen Museums entstanden. Der Kunsthistoriker Gustav Friedrich Waagen wurde 1823 nach Berlin berufen, um das Gebäude einzurichten und die Gemälde zu katalogisieren. Er bereiste mit Karl Friedrich Schinkel 1824 Italien, wo beide sich auch Inspirationen holten für eine einheitliche Rahmung des Gemäldebestands.
Bei dem hier gezeigten Exemplar handelt es sich um den größten Rahmen, den Karl Friedrich Schinkel entworfen hat. Schinkel benötigte wegen seiner Vorliebe zu panoramenartigen Bildern auch extreme Querformate. Da seine Leisten nicht durch Ornamente gerichtet waren, lässt der Rahmen sowohl eine vertikale wie eine horizontale Montierung zu.
Das Gemälde, für das dieser Rahmen geschaffen wurde, ist eine Anbetungsszene eine italienischen Meisters des 17. Jahrhunderts, Inv.Nr. I.200.
Literaturhinweise
Ein sehr ähnlicher Rahmen für einen Wandspiegel im Kat. Karl Friedrich Schinkel. Möbel und Interieur, München-Berlin 2002, Nr. 37.
S.a. Spindler, Bilderrahmen des Klassizismus und der Romantik, München 2007, S. 145, Abb. 14.
Vgl. v. Roenne, Ein Architekt rahmt Bilder. Karl Friedrich Schinkel und die Berliner Gemäldegalerie, München-Berlin 2007, Abb . 18.