Karl Friedrich Schinkel war der große Architekt Preußens, der königliche Baumeister, der Klassizismus und Historismus entscheidend prägte und ganze Generationen von jungen Architekten beeinflusste.
(...) WeiterlesenKarl Friedrich Schinkel - Architekturstudium in Berlin bei Friedrich und David Gilly
Karl Friedrich Schinkel wurde am 13. März 1781 in Neuruppin geboren – als zweites von insgesamt fünf Kindern des Theologen Johann Cuno Christoph, der als Archidiakon und Superintendent der evangelischen Kirche arbeitete. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie nach Berlin, wo Karl Friedrich Schinkel mit den Entwürfen des aufstrebenden jungen Architekten Friedrich Gilly in Kontakt kam und den Wunsch fasste, Architektur zu studieren. Er besuchte die private Bauschule von Friedrich Gilly und seinem Vater David Gilly sowie die neu gegründete Berliner Bauakademie, die später seinen eigenen Namen tragen sollte. Der unerwartete Tod Friedrich Gillys führte dazu, dass Karl Friedrich Schinkel dessen Bauprojekte übernahm, unter anderem das im klassizistischen Stil erbaute Schloss Owinsk. Auf dem Potsdamer Pfingstberg wurde mit dem Pomonatempel der erste Entwurf Schinkels ausgeführt – zu diesem Zeitpunkt war der junge Architekt gerade neunzehn Jahre alt. Im Jahr 1803 reiste Karl Friedrich Schinkel zum ersten Mal nach Italien.
Schinkel war gleichermaßen begabt als Maler und Architekt
Karl Friedrich Schinkel sammelte auf dieser Reise viele Eindrücke und fertigte zahlreiche Gemälde an, sodass er von Zeitgenossen wie Joseph Anton Koch in erster Linie als Maler und nicht als Architekt betrachtet wurde. Für Schinkel selbst verliefen die Grenzen zwischen Malerei und Architektur aber stets fließend und die detaillierte Darstellung von Gebäuden war ein wiederkehrendes Kennzeichen seiner Bilder. Der Einmarsch von Napoleons Truppen verhinderten zunächst die angestrebte Tätigkeit als Architekt, sodass sich Schinkel weithin der Malerei widmete und großformatige Panoramabilder schuf. Er knüpfte wichtige Kontakte, vor allem mit Wilhelm von Humboldt, Karl Wilhelm Gropius und Clemens Brentano, mit dem ihn eine lebenslange enge Freundschaft verband. Diesen Verbindungen verdankte Schinkel den prestigeträchtigen Auftrag, mehrere Zimmer im Berliner Kronprinzenpalais zu gestalten. Diese Aufgabe löste er so eindrucksvoll, dass Friedrich Wilhelm III. den jungen Architekten in seine Dienste nahm.
Bühnenbildner, Architekt und Neugestalter von Berlin
Karl Friedrich Schinkel zeichnete in den folgenden Jahren für zahlreiche bedeutende Bauwerke verantwortlich, darunter die Neue Wache und das Schauspielhaus. Außerdem betätigte er sich als Bühnenbildner – unter anderem für Mozarts Oper Die Zauberflöte. Er unternahm Reisen durch Deutschland, Frankreich, England und Italien, um interessante Architektur zu besichtigen. Besonders angetan zeigte er sich vom damals in schlechtem Zustand befindlichen Kölner Dom, für dessen Restauration und Vollendung er sich mit großer Vehemenz einsetzte. 1820 wurde er zum Professor an die Bauakademie berufen und legte seinen Schwerpunkt endgültig auf die Architektur. Als königlicher Oberbaudirektor machte er sich an die Ausgestaltung Berlins zu einer repräsentativen Hauptstadt des preußischen Königreichs. Die großen beruflichen Erfolge von Karl Friedrich Schinkel wurden in den letzten Jahren seines Lebens von gesundheitlichen Schwierigkeiten überschattet – seine rastlose Tätigkeit forderte ihren körperlichen Tribut. Zum Kummer seiner Frau Susanne verweigerte er sich gesellschaftlichen Zusammenkünften und pflegte mitunter selbst dann weiter an seinen Entwürfen zu zeichnen, wenn sich in seinem Salon die Gäste versammelten.
Karl Friedrich Schinkel starb am 9. Oktober 1841 in Berlin.
Karl Friedrich Schinkel - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
Karl Friedrich Schinkel
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