Giovanni Pietro Rizzoli, genannt Giampietrino, zugeschrieben - Christus mit dem Zeichen der Trinität - image-1

Lot 1004 Dα

Giovanni Pietro Rizzoli, genannt Giampietrino, zugeschrieben - Christus mit dem Zeichen der Trinität

Auktion 1087 - Übersicht Köln
20.05.2017, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 32.240 € (inkl. Aufgeld)

Giovanni Pietro Rizzoli, genannt Giampietrino, zugeschrieben

Christus mit dem Zeichen der Trinität

Öl auf Holz. 72 x 54,5 cm.

Diese außergewöhnliche Darstellung Christi mit dem Symbol der Trinität steht in Verbindung mit einem Gemälde, das sich heute in der Ermitage in St. Petersburg befindet (Inv.-Nr. 1520). Es wurde einst Bernardino Luini zugeschrieben und erst von Gustav Friedrich Waagen Giampietrino, einem der bedeutendsten Künstler des Leonardo-Kreises in Mailand, gegeben.
Christus zeigt dem Betrachter mit seiner Linken ein gleichschenkliges Dreieck als Symbol der Trinität und weist zugleich mit der Rechten auf sich selbst. Die Physiognomie mit den ebenmäßigen, fast androgynen Gesichtszügen und den langen, gelockten Haaren sind, wie Alessandro Vezzosi hervorgehoben hat, offensichtlich von Leonardo da Vinci beeinflusst; die Figur im Ganzen erinnert etwa an Leonardos Hl. Johannes im Musée du Louvre. Für die Christusfigur könnte es einen heute verlorenen Prototyp von Leonardo selbst gegeben haben; so hat Carlo Pedretti eine mit einem Metallstift ausgeführte Vorzeichnung Leonardos für die linke Hand entdeckt, die vom Künstler später überschrieben wurde und mit dem bloßen Auge kaum noch sichtbar ist (vgl. Alessandro Vezzosis Ausführungen in: Ausst.-Kat. Tokyo 2016, S. 142, Nr. 54).

Provenienz

Westdeutsche Privatsammlung.

Ausstellung

Leonardo da Vinci, Beyond the Visible, Tokyo Metropolitan EdoTokyo Museum, 2016, Nr. 54.