Max Stern
Prozession in einem italienischen Dorf
Öl auf Leinwand. 112 x 177 cm.
Signiert unten rechts: Max Stern.
Max Stern studierte an den Akademien seiner Heimatstadt Düsseldorf und Münchens, zeigte sich jedoch weniger von deren akademischer Tradition als vielmehr der Haager Schule und vor allem dem französischen Impressionismus inspiriert. Hiervon übernahm er den kräftigen, breiten Pinselduktus und das lebhafte, freie Kolorit. Erst im Spätwerk, ab den späten 20er Jahren, wird die Farbpalette durch den Einfluss der „Neuen Sachlichkeit“ gedämpfter und toniger.
Unser großformatiges Gemälde einer südländischen Prozession, das 1897 auf der VII. Internationalen Kunstausstellung in München gezeigt wurde, ist jedoch deutlich früher entstanden und dürfte auf die Erfahrungen einer mehrmonatigen Venedig-Reise rekurrieren, die Max Stern als junger Mann im Anschluss an seinen Militärdienst unternahm. Hier zeigt sich das für das gesamte Oeuvre des Künstlers charakteristische Interesse an der Darstellung des Menschen in seiner sozialen Interaktion und seinem oftmals bescheidenen Alltags- oder Arbeitsleben, fern allem Pathos und idealistischer Überhöhung.
Ausstellung
VII. Internationalen Kunstausstellung im Kgl. Glaspalaste zu München 1897, Nr. 1612 ("Vor der Prozession").