Alexej von Jawlensky - Stilleben N. 21 - image-1
Alexej von Jawlensky - Stilleben N. 21 - image-2
Alexej von Jawlensky - Stilleben N. 21 - image-1Alexej von Jawlensky - Stilleben N. 21 - image-2

Lot 339 Dα

Alexej von Jawlensky - Stilleben N. 21

Auktion 1099 - Übersicht Köln
01.12.2017, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 70.000 € - 90.000 €
Ergebnis: 74.400 € (inkl. Aufgeld)

Alexej von Jawlensky

Stilleben N. 21
1936

Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen 17 x 12,9 cm Gerahmt. Unten links rot monogrammiert 'A. J.' und rechts datiert '36'. Rückseitig auf dem Karton mit schwarzer Tusche signiert, datiert und betitelt 'A. Jawlensky 1936. II. N 21.'. - Der rechte Rand stellenweise geringfügig berieben, ansonsten in tadellosem Zustand.

Neben seinen berühmten „Abstrakten Köpfen“ und den aus ihnen hervorgehenden „Meditationen“ läutet Alexej von Jawlensky mit zahlreichen Blumenstillleben seine letzte große Schaffensphase ein. Tauchen sie vor 1934 noch eher sporadisch in seinem Oeuvre auf, so räumt ihnen Jawlensky in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre einen beinahe ebenbürtigen Stellenwert ein.
Ähnlich wie bei seinen im I. Weltkrieg entstandenen „Variationen“, die ihren Ausgangspunkt in der Aussicht aus dem gleichen Fenster seines Hauses in St. Prex haben, nimmt Jawlensky bei seinen Blumenstilleben immer wieder die auf dem Fensterbrett seines Ateliers stehenden Blumenvasen ins Visier (siehe Vergleichsfoto). Wie in seinen bisherigen Themenkreisen, variiert Jawlensky in den kleinformatigen Blumenstilleben ein ums andere Mal ein formales Grundmuster, auch bei ihnen wird ein serielles Prinzip erkennbar.
In dem angebotenen Stillleben dominiert ein farbintensiver Dreiklang von Rot, Blau und Gelb, der mit einem Arrangement aus drei unterschiedlich großen und geformten Vasen korrespondiert. Charakteristisch ist die Vereinfachung der Formen unter Verwendung zumeist vertikaler Pinselstriche. Jawlensky ging es, wie er 1937 in einem Brief an Galka Scheyer schrieb, in seinen Blumenstillleben darum, widerzugeben was er sah und zugleich, was seine Seele erblickte (vgl. M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume Three 1934 - 1937, S. 13).

Werkverzeichnis

M. Jawlensky/L.Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky 1830 mit Farbabb. S. 212

Provenienz

Galerie Koch, Hannover (1979); seitdem Privatsammlung Rheinland