Seltene Kaffeetasse mit Untertasse
Porzellan, Unterglasurblaudekor, kapuzinerbrauner Fond mit leichtem Lüster. Konische Tassenform auf hohem profiliertem Standring, spitzer Konsolausguss, C-Henkel. Zugehörige UT mit zwei blattförmigen Handhaben. Im Spiegel in einem Doppelring eine chinoise Landschaft, um die inneren Lippenränder eine Gitterbordüre. Blaumarke Schwerter mit kursiven Parierstangen. Blaue 7 (beide Teile), UT mit Drehermarke zwei Punkte, wohl für Johann Martin Kittel jun. Tasse mit Dreherzeichen Kreuz auf vertieftem Gund. In der Manufaktur übermalter Randchip am Ausguss, produktionsbedingt. Tasse H 6, UT B 18,8 cm.
Meißen, um 1730.
In den von Claus Boltz transkribierten Inventaren befindet sich ein Set gleicher Tassen mit indianischen Blumen und AR-Monogrammen, bezeichnet "Coffeé-Tassen mit Henkeln und Schnauzgen", die zwischen April 1731 und 1734 an den König ausgeliefert wurden. Die kapuzinerbraune Tasse ist mit großer Sicherheit in denselben Produktionszeitraum zu datieren.
Provenienz
Erworben bei Kunsthandel Röbbig, München.
Literaturhinweise
Die Form bei Boltz Japanisches Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar 1769, in: Keramos 153/1996, S. 59.
Gleiche Tassen in der Sammlung Bernhard v. Barsewisch und in der Wark Collection (Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 82).