Johann Heinrich Schröder, zugeschrieben - Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen - image-1
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Lot 164 Dα

Johann Heinrich Schröder, zugeschrieben - Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen

Auktion 1105 - Übersicht Berlin
21.04.2018, 11:00 - Preußen I
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 86.800 € (inkl. Aufgeld)

Johann Heinrich Schröder, zugeschrieben

Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen

Pastell auf Pappe. 69,5 x 55 cm.
gerahmt.

Der Maler Johann Heinrich Schröder war ein begabter Maler von Porträts in Pastellkreide. Seit 1785 war der Schüler von Johann Heinrich Tischbein überwiegend von Braunschweig aus an den norddeutschen Höfen, in den Niederlanden und in England als Porträtmaler tätig. In Berlin ist er von 1789 bis 1792 und - mit Unterbrechungen von 1796 bis 1806 nachweisbar.
Die allermeisten Werke von Schroeder sind nicht signiert, so auch dieses Bildnis des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, das ihm zugeschrieben werden kann.
Anlässlich der Verlobung des Prinzen Friedrich Wilhelm mit Luise von Mecklenburg Strelitz malte Schröder ein Bildnis des Kronprinzen, das heute mit keinem bestimmten Werk des Künstlers zu identifizieren ist. Zwei überlieferten Bildnisse des Kronprinzen (eines in Huis Doorn, das andere verschollen, op. cit. S. 39/40, bzw. S. 16) sind um 1790/91 datiert, was anhand der Frisur des Dargestellten festgemacht werden kann. Auf beiden trägt der Prinz noch die Haartracht des Ancien Régime, während er spätestens ab 1793 die Haare, wie auf unserem Bildnis, schlicht herabhängen ließ. Belegt wird dies durch eine in diesem Jahr entstandene Zeichnung von Johann Friedrich Tielker (op. cit. S. 40). Andererseits ist Friedrich Wilhelm nicht als König darstellt, so dass unser Bildnis vor 1797 entstanden sein muss.
Charakteristisch für Schröder sind bei diesem Porträt die Qualität der stofflichen Wiedergabe, die spontane Wendung des Kopfes, der angedeutete Landschaftsausschnitt und die sichere Führung der Kreidestifte insbesondere bei den Gesichtszügen des Prinzen. All diese Eigenschaften kennzeichnen auch das frühere Porträt in Huis Doorn.
Von Schröder sind insgesamt fünf Porträts der Prinzessin - und späteren Königin - Luise überliefert, während vom Kronprinzen bislang nur die erwähnten frühen Bildnisse bekannt waren.

Provenienz

Kaiser Friedrich Palais Berlin, Zimmer 244, Inv. Nr. 89. - Sammlung Schaumburg-Lippe. - Lempertz Auktion Palais Schaumburg, Bonn, Besitz von Viktoria, geborene Prinzessin von Preußen, verh. Zoubkoff, 1929, Lot 1215. - Lempertz Auktion, 12.11.1975, Lot 246.- Rheinische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Ausstellungskatalog: Johann Heinrich Schröder, Preußische Porträts, Schloss Paretz 1994. - J. Thiele: Geliebte Luise. Königin von Preußen. Ihr Leben in Bildern, Berlin 2003, Abb. S. 34.