Lot 1046 Dα

Über die Biografie des Utrechter Malers Lumen Portengen sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Er entstammte einer wohlhabenden Familie und zwei seiner Brüder waren ebenfalls als Maler tätig. In den 30er Jahren hielt sich Lumen Portengen in Rom auf, wie ein Dokument im Utrechter Stadtarchiv belegt, bevor er im Alter von etwa 40 Jahren in seiner Heimatstadt Utrecht gestorben ist. Auch sein bislang bekannt gewordenes Oeuvre ist mit rund einem Dutzend Werken noch recht schmal. Darunter befinden sich ähnliche mehrfigurige musikalische Gesellschaften, aber auch Darstellungen einzelner Männer oder Frauen beim Lautenspiel. Insgesamt passt das vorliegende Gemälde perfekt in das Werk des Utrechter Künstlers, und so hat auch Paul Huys Janssen die traditionelle Zuschreibung an Portengen in seinem Gutachten noch einmal bekräftigt, während Willem van de Watering 1967 in seinem Beitrag über die Brüder Portengen eine Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Simon Peter Tilman vorschlug. Charakteristische Eigenheiten von Portengens Stil, wie scharfkantige Faltenwürfe, stark betonte Lippen und leicht zur Seite oder nach hinten geneigte Figuren, lassen jedoch an der Zuschreibung an Portengen heute kaum mehr Zweifel.
Das Sujet der „Musikalischen oder Musizierenden Gesellschaft“ wurde auch von vielen anderen Utrechter Maler aufgegriffen, so gibt es Ausführungen von Gerard van Honthorst, Dirck van Baburen oder Hendrick ter Brugghen, die letztlich alle in der Tradition Caravaggios stehen. Das ursprünglich sehr dunkle Kolorit hellt sich ab den 30er Jahren zunehmend auf, wofür unsere Variation dieses beliebten Motivs ein schönes Beispiel bildet.