Adolf von Hildebrand
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Terracotta. Adolf von Hildebrand ist als der bedeutendste deutsche Bildhauer des späten 19. Jahrhunderts anzusehen. Wie Hans von Marées, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin erhielt er seine entscheidenden Anregungen aus der italienischen antiken und neueren Kunst. In Florenz, wo er in der ersten Hälfte seiner Schaffenszeit zu seinem Stil fand, erwarb er 1874 das ehemalige Kloster San Francesco di Paola. An diesem besonderen Ort ist sein wohl um 1886 entstandenes Marmorrelief "Werbung" (100 x 80 cm) eingemauert, das ein vor einer Brüstung stehendes nacktes junges Paar zeigt, wobei der Jüngling seine Hand leicht und werbend auf den Arm der Frau legt und versucht, in ihren Gesichtszügen zu lesen. Nach zeichnerischen Entwürfen aus den Jahren zuvor bildet unser unten rechts mit "AH" monogrammiertes Terracottarelief die unmittelbare Vorstufe zu der endgültigen Ausführung in Marmor, sich nur im Detail unterscheidend, nicht aber in künstlerischer Qualität und Ausdruckskraft.
Insgesamt in gutem Zustand. Kurzer feiner Riss auf halber Höhe am rechten Rand, Bestoßungen an der Unterkante. Acht kleine Verletzungen der Oberfläche geglättet und retuschiert. Nur auf der Rückseite oben links eine Ergänzung aus Betonguss. 97 x 72 x 12 cm.
Provenienz
Deutscher Privatbesitz.
Literaturhinweise
Sigrid Esche-Braunfels: Adolf von Hildebrand (1847-1921), Berlin 1993, S. 146-149 (Ausführungen in Terracotta und Marmor).