Lot 420 Dα

Lose 420 - 435, "Kleiner Tierpark":

Die 15 Plastiken umfassende Serie „Kleiner Tierpark“ wurde vollständig erstmals 1919 bei der Galerie Paul Cassirer in Berlin ausgestellt, wo sie der Breslauer Kunstsammler Leo Lewin erwarb. Bereits 1900 hatte August Gaul mit den „Kleinen Wasservögeln“ eine erste zusammen gehörende Gruppe von Tierplastiken im kleinen Format realisiert. Für den „Kleinen Tierpark“ griff Gaul zum Teil auf bereits geschaffene eigene größerformatige Werke in größerem Maßstab zurück. Die Wahl des kleinen Formats mag auch der Materialknappheit während des I. Weltkriegs geschuldet sein.
Die einzelnen Figuren des „Kleinen Tierparks“ erfreuen sich seitdem großer Beliebtheit, werden jedoch komplett nur äußerst selten angeboten. Bei den hier angebotenen Bronzen handelt es sich laut Auskunft von Josephine Gabler sicherlich um Güsse neueren Datums. In ihrem Werkverzeichnis variieren die Angaben zur Auflagenhöhe zwischen „wenigen posthumen Güssen“ (Liegender Fischotter mit Fisch), „einigen Güssen neueren Datums“ (Seelöwe, Stehender Fischotter, Strauß, Tapir, Stehender Pinguin, Gans, Zwei Pinguine, Ziege, sich kratzend, Esel, am Bein knabbernd) und „etlichen Güssen neueren Datums“ (Storch, Käuzchen, Elefant, Trompetender Elefant, Kamel).

Wir danken Josephine Gabler, Berlin, für freundliche Hinweise.
Provenienz für alle Plastiken des "Kleinen Tierparks" ist die Galerie Rosenbach, Hannover; Privatsammlung Baden-Württemberg.
Verkürzte Literaturangaben:
Angelo Walther, Der Tierbildhauer August Gaul, Phil. Diss. (Typoskript), Leipzig 1961; Herwig Guratzsch (Hg.), Museum der bildenden Künste Leipzig: Katalog der Bildwerke, Köln 1999; Roland Dorn, Verzeichnis der bei Paul Cassirer nachweisbaren Arbeiten von August Gaul, in: Ursel Berger (Hg.), Der Tierbildhauer August Gaul, Ausst. Kat. Georg-Kolbe-Museum Berlin 1999, Nr. 67