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Lot 1015 Dα

Englische Prunkschatulle

Auktion 1117 - Übersicht Köln
16.11.2018, 15:00 - Schätze aus einer niedersächsischen Sammlung
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 35.960 € (inkl. Aufgeld)

Englische Prunkschatulle

Feuervergoldete Bronze- und Metallfassung, graue Achatscheiben, zwei kleine Perlen, farbige Glaspaste. Allseitig leicht bombierte Kassette mit Klappdeckel und drei Bügelgriffen, auf vier plastischen Elefantenfüßen. Fünfseitig dekoriert mit fein gemaserten grauen Achatscheiben, gefasst mit reliefierten Rocaillenstegen und Profilleisten. Auf den oberen Ecken applizierte geflügelte Engelsköpfe, vorne und hinten ein gehörnter Maskaron, ein Trophäenbündel haltend. Gravierte C3 auf der vorderen Innenkante. Der Rüssel des vorderen linken Elefanten teilweise abgebrochen, ein kleines Stück im Achatfurnier auf der linken Seite oben fehlend. H 15,8, B 24,5, T 19 cm.
James Cox, zugeschrieben, die Bronzen wohl von Charles Magniac, um 1760.

Der Londoner Juwelier, Goldschmied und Unternehmer James Cox (1723 - 1800) war berühmt für seine mechanischen Uhren, darunter Cox's Uhr (angetrieben durch atmosphärischen Druck) und den lebensgroßen Pfauenautomat, der sich der Sammlung der Eremitage St. Petersburg befindet. Aber Cox war nicht nur Uhrmacher und Mechaniker, sondern auch Erfinder. Er erfand Uhren mit permanentem Motor, obwohl er kein gelernter Uhrmacher war. Viele Objekte stellte er selber her, aber die komplexeren Stücke aus mehreren Materialien ließ er von anderen Handwerkern nach seinen Entwürfen herstellen. Charakteristisch für ihn waren preziöse Necessaires, Schnupftabakdosen und Schatullen, häufig aus Achatplatten, die in Gold oder Ormolu gefasst wurden. Diese Luxusartikel konnten auch als Elemente in seinen größeren Objekten integriert werden, manchmal kombiniert mit Musik- und Uhrwerken. Ein spezielles Design, wie bei dieser Schatulle, wurde mehrfach verwendet, auch in anderen Zusammenhängen.

Provenienz

Erworben Christie´s London, 15. Juni 1976, Lot 192.

Literaturhinweise

Vgl. Goodison, Ormolu: The Work of Matthew Boulton, London 1974, wo er beschreibt, dass Matthew Boulton erinnerte, dass "Mr. Charles Magniac, No 1 Crown Court, Old Change, Near St. Pauls, is a fine designer, modeller and chaser; he designs all for Cox in Shoe Lane". Er erwähnt auch, dass Boulton vermutet, dass Magniac für die meisten, wenn nicht sogar alle der Ormolufassung von Cox verantwortlich zu machen sei. (S. 21)