Lot 624 D

Janus ist eine im antiken Rom sehr verbreitet dargestellte Gottheit. Sie steht für Anfang und Ende und hat keine Entsprechung in der griechischen Mythologie. Koenig verzichtet mit diesem Janus-Epitaph auf sphärische Formen und ‚klemmt' zwei auf stereometrische Körper reduzierte Gestalten zwischen Längsträger. Für dieses Epitaph findet Koenig „insofern eine verblüffende Form“, so Dietrich Clarenbach, „als er, den Typus des doppelköpfigen mit dem des vierköpfigen Janus vereint, einen Quadratpfeiler übereck einspringen läßt und in die Winkelnischen zwei identische Figuren aus segmentierten Rundstabelementen stellt. Dieser Janus ist nach allen Seiten wachsam; von jedem Blickpunkt sieht man immer mindestens eine der beiden, den Pfeilerumriß kaum aufbrechenden Gestalten.“ (Dietrich Clarenbach, Fritz Koenig. Skulpturen Werkverzeichnis, München 2003, S.25).