Vase für den König von Hannover
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, azurblauer Fond, matte und glänzende Vergoldung, radiert, mattgrün ombriert, vergoldete Bronzeringe um die Schulter und zwischen Schaft und Korpus. Modell Münchner Vase No. 3, dreiteilig gebrannt und montiert, auf Sockel. Auf der Schauseite in rundem radiertem Goldrahmen das Brustbildnis König Friedrich Wilhelms III., verso der preußische Adler im Eichenkranz. Blaumarke Zepter, auf dem Holzstück im Schaft tintengeschriebene No. 3. Sockel mit Blaumarke Zepter, roter Reichsapfelmarke, Pressnummer 16., geritzt 21. und X. Der Sockel gerissen, mit alter Kittreparatur. H 92 cm, Sockel B 30,5, T 30,5 cm.
Berlin, KPM, 1842, der Golddekor wohl nach einem Entwurf von Johann Heinrich Strack, das Bildnis nach Franz Krüger.
Friedrich Wilhelm IV. als 1842 amtierender preußischer König müsste nach dem Tod seines Vaters, Friedrich Wilhelm III. 1840, diese Vase dem väterlichen Freund, Ernst August I. von Hannover geschenkt haben. Das Adjektiv "hochselig" verweist auf den verstorbenen König. Für die Dekoration der Vase wurde Franz Krügers Altersbildnis des Königs im Schlosspark von Charlottenburg gewählt, das letzte offizielle Hofporträt.
Provenienz
Berliner Privatssammlung.
Literaturhinweise
Der Auftrag im königlichen Contobuch bei Baer/Baer, ...auf Allerhöchsten Befehl, Berlin 1983, S. 88, Eintrag 77 vom 15. April 1842:
"Für Sr: Majestät den König von Hannover 1. Vase Münchner Sorte No 3 mit 2 Hkl: mit coul: Brustbild Sr. Majestät des hochseligen Königs in Gold Medaillon. Zum revers Adler in Lorbeerkranz aus mattgrün und Gold. Zur Decoration bleu azur Fond, mattgrün u. gold Decoration ... 530 Rthlr. 22 Sgr. bronze Faßung ... 19 Rthlr. 7 1/2 Sgr."