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Lot 1100 Dα

Großer Tiroler Mörser mit Delfinhenkel

Auktion 1131 - Übersicht Köln
17.05.2019, 17:00 - Highly Important Mortars from the Schwarzach Collection
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 5.704 € (inkl. Aufgeld)

Großer Tiroler Mörser mit Delfinhenkel

Goldbrauner Bronzeguss mit Spuren von Versilberung, die Patina leicht fleckig. Zwei umlaufende Rocaillenbänder. Auf der Schauseite Wappenkartusche zwischen dem Monogramm "IAW" und dem Datum "1775" gerahmt von Insekten und natürlichen Blattmotiven. Delfinhenkel mit aufgelegten Akanthusblättern. Horizontalriss um die untere Wandung. H 28,5, D 26,3 cm. Gewicht 23,3 kg. Passendes Pistill beigegeben.
Tirol, Werkstatt Reinhard, Nachfolge Werkstatt Miller, zugeschrieben, 1775.

Mit dem Tod des berühmten Tiroler Glockengießers Peter Löffler 1530, welcher im Dienste Kaiser Maximilians I. stand, erfährt die Glockengießerei eine familieninterne Übernahme durch die Söhne Gregor und Alexander. Bereits zum Ende des 16. Jahrhunderts gibt die Familie Löffler die Gießereiwerkstatt auf und beendet somit die kurze, aber erfolgreiche Dynastie der Löffler-Erzgießer. 1604 erwirbt Erzherzog Maximilian III. die Gießerei und verpachtet sie zunächst an Heinrich Reinhart (auch Reinhard, ca. 1575 - 1629) und seine Nachfolger. Im Jahr 1774 übernimmt die Glockengießerfamilie Miller, mit Simon Peter Miller und später seinem Sohn Josef Georg Miller, als letztem Inhaber der geschichtsträchtigen Gusshütte, die Leitung bis zur Schließung im Jahr 1845.

Literaturhinweise

Vgl. einen wohl auch von Reinhard gegossenen Mörser nach Entwürfen von Caspar Gras in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art, New York, Acc Nr. 2017.11.
Vgl. ein ebenfalls von Heinrich Reinhard gegossener Mörser in der Sammlung Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Inv.-Nr. B 237. (Kat. Ruhm und Sinnlichkeit, Innsbrucker Bronzeguss 1500 - 1650, Innsbruck 1996, Nr. 26.