William Dobson, nach - Bildnis des Endymion Porter - image-1

Lot 1255 Dα

William Dobson, nach - Bildnis des Endymion Porter

Auktion 1132 - Übersicht Köln
18.05.2019, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 16.120 € (inkl. Aufgeld)

William Dobson, nach

Bildnis des Endymion Porter

Ölfarbe auf Papier, auf Holz montiert. 41,5 x 32,5 cm.

Auf der Rückseite ein maschinengeschriebenes Etikett: "Anthonie van Dijck/Portretstuk./Beschreven door Dr. W.R. Valentiner./Collection of Jerome Bonaparte, King of Westphalia/Collection of the Duke of Cumberland."

Mit Endymion Porter ist in diesem Bildnis eine der herausragenden Persönlichkeiten im England des frühen 17. Jahrhunderts dargestellt. Porter nahm eine zentrale Stellung in der Politik, Diplomatie und nicht zuletzt in der Kunstszene während der Herrschaft Karls I. ein, sein Antlitz hat sich nicht zuletzt aufgrund des Doppelportraits, das Anthonis van Dyck von sich gemeinsam mit Porter gemalt hat, eingeprägt (Madrid, Museo del Prado).
Das vorliegende Portrait zeigt Endymion Porter als Jäger, belgeitet von einem Pagen und einem Jagdhund. William R. Valentiner hat es einst aufgrund der Qualität der Ausführung Anthonis van Dyck zugeschrieben. Marijnissen (op. cit., passim) hat ebenfalls von der „high quality“ der Malerei gesprochen und das Bildnis einer eingehenden Analyse im Hinblick auf die Autorschaft unterzogen. Marijnissen ließ dabei seinerzeit die Frage der Autorschaft offen und schloss seine Untersuchung mit den Worten: „In my view, the sketch discussed here, deserves further investigation“.
Außer Zweifel steht, dass das vorliegende Gemälde in Verbindung steht zu Endymion Porters Portrait von der Hand William Dobsons (Öl auf Leinwand, 150 x 127 cm) in der Tate Gallery in London, das zwischen 1642 und 1645 entstanden ist. Marijnissen hat die Möglichkeiten ins Spiel gebracht, dass es sich um eine Entwurfsskizze van Dycks oder Dobsons für das Londoner Portrait, oder aber um eine Replik als Vorlage für einen Radierung handele. All diese Möglichkeiten kommen jedoch aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Es ist eher davon auszugehen, dass es sich um eine Kopie nach dem von Dobson ausgeführten Gemälde in der Tate Gallery handelt, die in der Werkstatt oder im Umkreis William Dobsons entstanden ist.

Provenienz

Wohl Jerome Bonaparte. – Duke of Cumberland. - Norman Winston, Vereinigte Staaten. – Belgische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Ausst.-Kat. London 1983: William Dobson, London 1983, S. 35. - R.H. Marijnissen: A Portrait of Endymion Porter. A Dobson-van Dyck Problem, in: Academiae Analecta, vol. 56, Brussels 1996, pp.65–7. – Karen Hearn: Katalogeintrag “William Dobson, Portrait of Endymion Porter”, Homepage Tate Gallery (https://www.tate.org.uk/art/artworks/dobson-endymion-porter-n01249)